Rund 1,4 Millionen Weihnachtsbäume stehen jedes Jahr in Schweizer Wohnzimmern. Diese stammen zum Grossteil aus Monokulturen, sind in Pestizide gehüllt oder aus dem Ausland importiert - das führt zu einer ziemlich schlechten Umweltbilanz. Doch es gibt immer mehr nachhaltige Alternativen, damit nicht auf die Tradition verzichtet werden muss.
Zertifizierter Bio-Weihnachtsbaum
Das Wort «Bio» ist in aller Munde, auch wenn es um Weihnachtsbäume geht. Denn eine Chemieschleuder will sich für die Festtage keiner ins Haus stellen. Zu erkennen sind sie an Siegeln von Bio-Anbauverbänden, wie EU-Bio, Biokreis, Bioland, Demeter oder Naturland. Kunstdünger und Pestizide sind hier tabu und die Bäume somit ein kleiner Beitrag zum Artenschutz.
Weihnachtsbaum aus der Region
Der beliebteste Weihnachtsbaum ist hierzulande die Nordmanntanne. Das Problem: Hauptlieferant ist nach wie vor Dänemark, Ungarn oder Polen. Die bessere Alternative ist, zu regionalen Nadelbäumen wie Fichten, Kiefern oder Tannen zu greifen. Oder darauf zu achten, dass die Nordmanntanne regional angebaut wurde. Regionale Forstbetriebe bauen diese häufig auf Sonderflächen an. Der kurze Transportweg wirkt sich positiv auf den ökologischen Fussabdruck aus und der Weihnachtsbaum kann ohne schlechtes Gewissen ins Wohnzimmer.
Weihnachtsbaum im Topf leihen
Das Leihen von Weihnachtsbäumen wird immer beliebter. Manche Baumschulen, Förstereien und Gärtnereien bieten die Alternative, den Baum zu mieten statt zu kaufen. So funktioniert's: Der Weihnachtsbaum wird langsam an wärmere Innentemperaturen gewöhnt, im Topf ins Wohnzimmer gestellt und regelmässig gegossen. Nachdem er seinen «Job erfüllt» hat, kommt er zurück zum Vermieter, wird wieder eingepflanzt und darf weiterwachsen.
Auf natürlichen Weihnachtsschmuck achten
Hat man sich für einen Baum entschieden, ist dessen Pflege wichtig. Dazu zählt beispielsweise Dekoration aus möglichst natürlichen Materialien, Glitzerpartikel sollten nicht auf dem Baum landen, da der dann nicht mehr vollständig kompostierbar ist. Stattdessen sollte man zu Dekorationen aus Holz, Stoffbändern, Papier, Stroh oder Essbarem greifen, etwa Plätzchen oder Lebkuchen. Um den Weihnachtsbaum zu pflegen, kann man seine Nadeln regelmässig mit Wasser besprühen - so bleibt er länger frisch.
DIY-Weihnachtsbaum
Wem die Pflege zu mühsam ist, der bastelt sich aus umweltfreundlichen Materialien einen künstlichen Weihnachtsbaum. Hier ein paar Ideen:
Mithilfe von acht bis zehn dicken Ästen lässt sich im Handumdrehen ein Weihnachtsbaum an die Wand zaubern. Die Äste dafür auf unterschiedliche Längen zusägen, von lang (unten) nach kurz (oben) anordnen und an den Seiten mit einer Kordel verbinden. Die Kordel oben zu einer Spitze zusammenlaufen lassen, verknoten und mit einem Nagel an der Wand befestigen. Zum Schluss mit Schnur oder Draht den Baumschmuck anbringen und fertig ist der DIY-Weihnachtsbaum.
Geübte Heimwerker sammeln mehr Äste, die sie ebenfalls von lang nach kurz anordnen und jeweils mittig mit einem Loch versehen. Die durchbohrten Äste anschliessend überkreuzt auf einen Holzstab spiessen. Das Ganze mit einem Sockel (beispielsweise aus einem Baumstamm) zum Stehen bringen und nach Belieben dekorieren. Auf dem Instagram-Kanal @sonnenlichtdurchflutet ist der Entstehungsprozess Schritt für Schritt dokumentiert.
Bastelmuffel haben die Möglichkeit, sich über Anbieter wie «Keinachtsbaum» einen Holzstamm samt frischen Zweigen nach Hause liefern zu lassen. Das zusammengefügte Resultat wirkt täuschend echt, ist aber deutlich nachhaltiger als ein herkömmlicher Weihnachtsbaum. Denn statt eines kompletten Baums holt man sich kommenden Winter nur das Tannengrün.
Wem der Aufwand zu gross ist, der funktioniert eine aufgestellte Holzleiter zu einem Weihnachtsbaum um und schmückt diese festlich. Der Instagram-Account @Munikleev macht es vor.