Seit dem Start meiner Karriere waren wir immer super selektiv mit den Shows, die ich laufe. Ich war nie eins von diesen Mädchen, die, keine Ahnung, 30 oder wieviele Shows zur Hölle auch immer diese Mädchen pro Saison laufen (…)
Mit dieser Aussage, die Kendall Jenner kürzlich im Interview mit dem Love Magazine fallen liess, katapultierte sich die 22-Jährige ins Abseits. Weniger berühmte und erfolgreiche Kolleginnen fühlten sich persönlich angegriffen und beleidigt, liessen ihrem Ärger via Instagram freien Lauf.
Und Kendall? Die will es plötzlich gar nicht so gemeint haben. Das Zitat sei aus dem Kontext gerissen und völlig missinterpretiert worden, twittere sie jetzt. In Wahrheit bewundere sie doch die disziplinierte und unermüdliche Arbeitsethik ihrer Kolleginnen.
Hmm na gut, glauben wir das mal. Fakt ist trotzdem, dass Miss Jenner nicht unter «realen« Bedingungen in die Modebranche gestartet ist. Mit einer ganzen Grossfamilie aus Celebrities, einem Realtiy-Show-Imperium und einer übereifrigen Manager-Mutter im Rücken, startete Kendall bereits als Influencerin in ihre Laufsteg-Karriere. Ob das nun Fluch oder Segen ist, darüber lässt sich sicher streiten. In heutigen Zeiten, in denen Instagram-Follower beinahe mehr zählen als Modelmasse, kommt man mit diesem Background allerdings garantiert schneller auf den Radar von Brands wie Marc Jacobs (Kendalls erste grosse Fashion Show im Herbst 2014), Fendi, Chanel und Versace. Und das bedeutet im Umkehrschluss: Nur dann kann man es sich überhaupt erlauben, von Anfang an Nein zu sagen und sich die Jobs auszusuchen, die ins persönliche Image passen.
Also Kendall, dass auch Du hart arbeitest, daran zweifelt niemand. Aber wer im Privilegien-Glashaus sitzt, der sollte lieber nicht mit solch missverständlichen Steinen werfen.