Blow-Up
Wem noch immer nicht ganz klar ist, warum der Film «Blow-Up» von Michelangelo Antonioni von 1966 zu einem Klassiker geworden ist, empfehle ich das Buch zur aktuellen Ausstellung im Fotomuseum Winterthur (13.September bis 30.November 2014). Kaum ein anderer Spielfilm hat jemals so differenziert die vielfältigen Bereiche von Modefotografie über Sozialreportage, Pop-Art bis hin zur abstrakten Fotografie gezeigt.
fotomuseum.ch
- Susanne Märki, Bildredaktion
Woo! Juergen Teller
Nicht mehr ganz neu, aber die Ideen des Fotografen finde ich immer noch inspirierend. Das Konzept zu dieser Publikation entstand während der Ausstellung «Juergen Teller: Woo!» am Institute of Contemporary Arts in London. Im Unterschied zu gewöhnlichen Ausstellungskatalogen wird hier die Wirkung der Installation und Raumsituation unmittelbar abgebildet und ein neuer Blick auf Tellers Gesamtwerk ermöglicht.
steidl.de
- Yves Gerteis, Art Director
François Halard
Der Franzose François Halard, 53, ist einer der bekanntesten Interior- und Architektur-Fotografen. Seine Bilder von Wohnungen und Häusern von Berühmtheiten wie Richard Avedon, Julian Schnabel, Schiaparelli, Coco Chanel, Yves Saint Laurent und Pierre Bergé zeigen nicht nur, wie ein Raum aussieht, sondern auch, wie er sich anfühlt. Wie der Künstler selbst in seinen Bleiben in New York, Paris und Arles wohnt? Dieses stimmungsvolle und wunderbar gestaltete Buch (352 Seiten) gibt Aufschluss. Erschienen im Rizzoli-Verlag, Fr. 78.90.–.
rizzolibookstore.com
- Sabina Hanselmann-Diethelm, Chefredaktorin
Le Grand Bordel, Judith Stoletzky
Autorin Judith Stoletzky hat auf 232 Seiten Bilder, Geschichten und Rezepte zusammengetragen, die man auf den ersten Blick nur schwer verbindet. Anekdoten über bekannte Clans und Persönlichkeiten wie die Windsors, Pablo Picasso oder Christian Dior und köstliche Menüs aus Südfrankreich vermischen sich zu einem Eintopf, so herzhaft und chaotisch wie das Leben selbst. Becker Joest Volk Verlag, ca. Fr. 58.–.
buchhaus.ch
- Karin Anna Biedert, Moderedaktorin
Plenty More, Yotam Ottolenghi / Ebury Press
Gemüse ist schon lange keine langweilige Beilage mehr. Yotam Ottolenghi, auch bekannt aus der wöchentlichen Rezeptkolumne für «The Guardian», hat in seinen vorgängigen Kochbüchern wie Plenty (deutscher Titel: Genussvoll vegetarisch) oder Jerusalem auf eine kreative Weise gezeigt, was mit Randen, Rüebli oder Rhabarber alles möglich ist. Der Israeli mit deutschen und italienischen Wurzeln schöpft gern aus dem Vollen, liebt Kontraste und kühne Kombinationen. In seinem neusten Buch «Plenty More» geht er noch weiter und zeigt anhand von verschiedenen Zubereitungstechniken auf, was Gemüse und Co noch so hergeben. Die Kochbibel mit verführerischen Essensbildern ist eher für den Dining Table als für den Coffee Table gedacht.
eburypublishing.co.uk
- Martina Russi, Moderedaktorin
Italian Touch, Donatella Sartorio für Tod’s
Wer Stil liebt, liebt Italien. Und wer Italien liebt, dem darf ein Buch in der Sammlung garantiert nicht fehlen. Für mich zweifelsohne einer der allerschönsten Bildbänder überhaupt und ein absolutes Must-Have in jeder Privatbibliothek: «Italian Touch» von Tod's. Anders als bei anderen Büchern grosser Modehäuser geht's dabei nicht um die markeneigenen Produkte, sondern ums Zelebrieren des guten, italienischen Stils. Über 100 Italiener verschiedenen Geschlechts, Ursprungs oder Alters, fotografiert in ihren eigenen 4 Wänden mit Familien, Hunden oder was auch immer – Italianità vom Feinsten, von Scheitel bis Moccasin. Erschienen im Skira-Verlag, ca. Fr. 119.–.
buchhaus.ch
- Kristin Müller, Junior Editor
Heimatland
Den Fotoband «Heimatland» von Ursula Sprecher und Julian Salinas zeigt die Schweiz. Aber keine Postkartenidylle und nicht die typischen Motive, die der Tourismusverband verwenden könnte. Sondern so, wie das Land wirklich ist. Oftmals wunderschön, dann wieder skurril, manchmal schräg oder lustig. Zwischen den Bildern sinnieren Personen aus der Öffentlichkeit in kurzen Statements über Heimat. Ich nehme das Buch immer wieder gern zur Hand und verweile in den so vertrauten, heimatlichen Landschaften.
sprechersalinas.ch
- Nina Huber, Kulturredaktorin
Die Beene der Marlene
Sahneweiss und elegant ragen die berühmten Beine der Marlene Dietrich ins Gold des Covers von «Hollywood in den 30er Jahren», Charlie Chaplin schwingt im Hintergrund als Tramp sein Stöckchen. Der opulente, gewichtige Bildband verteidigt seit seinem Erscheinen 2011 den Ehrenplatz in meiner Film-Bibliothek, ein Blickfang. Die coolen Schwarz-Weiss-Zeichnungen von Robert Nippold sind ergänzt durch Porträts und Anektoden aus Hollywoods goldnenen Jahren von Filmjournalist Daniel Kothenschulte. Auch Kinokenner können hier noch was lernen. Ein Buch, mit dem ich nie fertig werde… Zum Buch gibts ausserdem ein Kartenset und ein Quartett in gleicher Aufmachung.
gerstenberg-verlag.de
- Anita Lehmeier, Leitung Text/Magazin
Back to the Future von Irina Werning
Ich kann mich an den Bildern kaum statt sehen – so gut sind die Leute nach inszeniert! Die Fotografin liebt alte Familienfotos und gibt zu, sie sei eine sehr indiskrete Besucherin. Sobald sie ein Haus betritt, sucht sie nach Bildern. Mit ihrer Kamera begann sie vor zwei Jahren Leute einzuladen, sich zurück in ihre Vergangenheit zu versetzen.
Ab Montag, 6. Oktober 2014, 18 bis 21 Uhr, sind die Bilder im Westflügel, Viaduktstrasse 21, Im Viadukt 33, 8005 Zürich ausgestellt.
irinawerning.com
- Nicole Hecht, Art Director
Irreverent von Carine Roitfeld
Eine Retrospektive zu Carine Roitfelds Leben. «Respektlos» bedeutet der Titel des Fotobandes, in dem Roitfeld auf die 30 Jahre ihrer Karriere als Stylistin zurückblickt. Herausgegeben wurde das Buch von Purple Magazine-Gründer Olivier Zahm.
rizzoliusa.com
-Raphaela Haenggi, Head of Digital