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Diese First Ladies waren die Mütter der Nation

52 First Ladies prägten zusammen mit den Präsidenten die Geschichte der USA. Falls im November Kamala Harris als erste Frau im Staat gewählt wird, bekäme die Nation erstmals einen «First Husband». Der müsste sich anstrengen: Denn bisherige First Ladies haben vorgelegt!

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Diese First Ladies schrieben Geschichte

Sie waren Mütter der Nation, Stil-Ikonen, Gastgeberinnen und oft der ruhende Pol. Einmal pro Jahr gibt es ein Klassentreffen von ehemaligen mit der aktuellen First Lady – wie hier 1991 in Simi Valley in Kalifornien. First Lady Barbara Bush (Ehefrau von George Bush senior und Mutter von George W.) mit Nancy Reagan, Rosalynn Carter, Betty Ford, Pat Nixon und Claudia Alta «Lady Bird» Johnson (v. l.).

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Eleanor Roosevelt Amtszeit: 1933–1945

Nell, wie sie gerufen wurde, bildete mit Franklin D. Roosevelt ein Powercouple der Superlative – verbunden durch den Wunsch, die Welt zu einem gerechteren Ort zu machen. Sie stand ein für Schwarze, Arme, Frauen (Pressekonferenzen nur für Journalistinnen, um sie nach der Weltwirtschaftskrise vor der Kündigung zu schützen), schrieb täglich einen Zeitungsbeitrag und kümmerte sich um jedes Anliegen, das ihr zugetragen wurde (300 000 Briefe in den ersten fünf Monaten ihrer Kolumne). Über zwölf Jahre nutzte sie ihre Stellung im Weissen Haus, das sie 1945 nach dem Tod von FDR verliess. Danach war sie Botschafterin bei der neu gegründeten Uno und eine der Verfasserinnen der Menschenrechtsdeklarationen. Sie starb 1962 mit 78 Jahren, posthum wurde ihr 1968 der Menschenrechtspreis verliehen.

Eleanor Roosevelt

Eleanor Roosevelt Amtszeit: 1933–1945

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Lady Bird Johnson 1963–1969

Am 22. November 1963 wollten Lady Bird Johnson und ihr Ehemann, Vizepräsident Lyndon B. Johnson, die Kennedys auf ihrer Ranch in Texas (Bild) empfangen. Sie sass im Wagen hinter den Kennedys, als JFK während der Fahrt durch Dallas erschossen wurde. Stunden später war sie die First Lady, ihr Mann Präsident. Sie besass eine Radiostation in Texas und war massgeblich daran beteiligt, dass 1964 der Civil Rights Act in Kraft trat, der allen Menschen die gleichen Rechte zusprach. Im eigenen Zug reiste sie in die Südstaaten und kämpfte für die Gleichberechtigung der schwarzen Mitbürgerinnen und Mitbürger. Sie starb 2007 mit 94 Jahren.

Lady Bird Johnson

Lady Bird Johnson 1963–1969

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Betty Ford 1974–1977

«Stimmen Sie für Bettys Ehemann», stand auf Buttons der Wahlkampagne von Gerald Ford. Die Balletttänzerin aus Chicago (auf dem Bild auf dem Kabinettstisch am letzten Tag der Amtszeit im Weissen Haus) wurde vom «Time Magazine» 1975 zur Person des Jahres gewählt, weil sie sich mit all ihrer Kraft für das Gesetz zur Gleichstellung von Frau und Mann einsetzte. «Ladylike zu sein, heisst nicht, dass Frauen schweigen müssen», war eine ihrer Aussagen. Betty und Gerald zeigten offen ihre Zuneigung und sie löste einen kleineren Skandal aus, als sie in einem Interview erwähnte, dass sie und ihr Ehemann im selben Bett schlafen («Ein Präsident muss doch kein Eunuch sein!»). Sie litt unter Alkoholproblemen, die sie aber lange Jahre geheim hielt. Nach ihrer Zeit im Weissen Haus machte sie einen Entzug, sprach offen über Drogenabhängigkeit und gründete die Betty-Ford-Klinik in Kalifornien. Sie starb 2011 mit 93 Jahren.

Betty Ford

Betty Ford 1974–1977

Gerald R. Ford Presidential Library and Museum

Jacqueline Kennedy 1961–1963

«Die wichtigste Rolle der First Lady ist, sich um den Präsidenten zu kümmern, so dass er dem Volk dienen kann. Und sie muss sich um ihre Familie, ihren Ehemann und ihre Kinder kümmern.» Dies war das Motto von «Jackie» Kennedy, die ihren Mann John F. als Fotografin bei einem Interview kennengelernt hatte. Sie wurde zur Stil-Ikone, gab dem Weissen Haus mit einer respektvollen Gesamtrenovation seinen Glanz zurück und war die Erste, die auf die Macht der Bilder setzte. Durch den gewaltsamen Tod ihres Mannes 1963 und die Schockwellen, die das Attentat weltweit auslöste, bekam sie eine Rolle, die sie nie gesucht hatte. Sie wurde zum Symbol der Trauer von Millionen Menschen, bewahrte auch in den schwersten Stunden Haltung und Disziplin. Obwohl nur zwei Jahre im Amt, hat sie das Bild geprägt, wie eine First Lady zu sein hat. Später heiratete sie den Reeder Aristoteles Onassis. Sie starb 1994 mit 64 Jahren.

Jacqueline Kennedy

Jacqueline Kennedy 1961–1963

imago/Avalon.red

Rosalynn Carter 1977–1981

Präsident Jimmy Carter wurde oft abschätzig «Erdnussfarmer» genannt. Rosalynn war vor dem Einzug ins Weisse Haus die Buchhalterin der Erdnussfarm. Mit ruhiger Exaktheit hat sie dann als erste First Lady durchgesetzt, dass ihr ein eigenes Budget sowie ein eigenes Sekretariat zugeteilt wurde. Seitdem haben die First Ladies im Ostflügel des Weissen Hauses eine eigene Zentrale, sind nicht einfach Anhängsel, sondern haben klar definierte Kompetenzen. Zeitlebens hat sie dafür gekämpft, dass mentale Gesundheit ernst genommen und behandelt wird. Nach der Amtszeit hat Rosalynn mit ihrem Mann das Carter-Center gegründet, das Konfliktforschung und Friedensförderung zum Inhalt hat. Sie starb letztes Jahr im Alter von 96 Jahren.

Rosalynn Carter

Rosalynn Carter 1977–1981

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Hillary Clinton 1993–2001

Sie hat Geschichte geschrieben, wäre 2016 fast die erste First Lady geworden, die ihrem Mann ins höchste Amt gefolgt wäre. Nie wollte sie nur Ehefrau sein und wurde kurz nach Amtsantritt von Bill Clinton auch gleich mit einer offiziellen politischen Aufgabe betraut: Sie sollte endlich eine Krankenversicherung für alle einführen. Das Vorhaben hatte erst Jahre später Erfolg, doch war es eine Première, dass eine First Lady mit einer konkreten Regierungsaufgabe betraut wurde. Nach der Amtszeit im Weissen Haus wurde sie vom Staat New York als Senatorin gewählt und war Aussenministerin der USA. Ehemann Bill war nicht der einzige Präsident, der seine Frau betrog, bei ihm wurde es einfach öffentlich. Die heute 76-Jährige hielt zu ihm, wie unzählige Präsidentengattinnen vor ihr – mit Würde.

Hillary Clinton

Hillary Clinton 1993–2001

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Michelle Obama 2009–2017

Juristin mit Abschluss von einer Eliteuniversität, erfolgreiche Berufsfrau, Buchautorin – und ab 2009 First Lady. «Jede und jeder von uns hat die Verpflichtung, für eine Welt zu kämpfen, wie sie sein sollte», sagte sie bei der Nominierung ihres Ehemannes Barack für das höchste Amt. Persönliche Ambitionen hat sie zurückgestellt, aber ihre Rolle genutzt, sich für das einzusetzen, was ihr wichtig ist: Bildung, Familie (sie nannte sich «Mom in Chief»), Chancengleichheit, Gesundheit (sie legte einen Garten hinter dem Weissen Haus an). Michelle Obama tat das immer unaufgeregt und hat gerade deshalb eine Kraft und Ausstrahlung entwickelt, die zur Bewegung «Michelle for President» führte. Die Obamas traten und treten immer als Team auf, zeigen ihre Zuneigung offen und machen vor, wie gleichberechtigte Partnerschaft gelebt wird. Das Wort der 60-Jährigen hat Gewicht, sie gehört zu den Opinion Leaders, die Wahlen entscheiden und Stimmungen beeinflussen können.

Michelle Obama

Michelle Obama 2009–2017

AFP via Getty Images

Jill Biden 2021–2025

Dr. Jill Biden – das ist der offizielle Titel der aktuellen First Lady. Nachdem Ehemann Joe zum Präsidenten gewählt worden war, gab sie bekannt, weiter als Professorin für Englisch am Northern Virginia Community College tätig sein zu wollen. Sie engagiert sich im Kampf gegen Krebs, noch intensiver, nachdem ihr Stiefsohn Beau an einem Gehirntumor gestorben ist. Bildung steht im Mittelpunkt ihres Engagements, auch hat sie sich intensiv für eine bessere Betreuung von Veteranen des Militärs eingesetzt. In den letzten Wochen musste sie sich Kritik gefallen lassen, da sie Joe Biden nach dem verheerenden TV-Duell gegen Donald Trump wie ein Kleinkind gelobt und behandelt hatte. Auch fragten sich Freunde des Paares, weshalb sie den 81-Jährigen nicht früher zum Verzicht auf eine weitere Amtszeit aufgefordert hat.

Jill Biden

Jill Biden 2021–2025

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Monique RyserMehr erfahren
Von Monique Ryser am 7. Oktober 2024 - 12:00 Uhr