«Es gibt Stoffe, die sind so gut, dass man sie für jede Generation neu erzählen kann», sagt Regisseur Aron Lehmann («Highway to Hellas») über seine Motivation, die gut 100-jährige Geschichte von Cyrano de Bergerac neu aufzugleisen. Der Dichter mit der monströsen Kartoffel im Gesicht und den Schmetterlingen im Bauch heisst heute Cyril (Aaron Hilmer), er ist Schüler, scheu und schwer verliebt in die Neue in der Klasse, Roxy (Luna Wedler). Weil er seiner mächtigen Nase wegen Hemmungen hat und bald merkt, dass Roxy in den öden Schönling Rick verknallt ist, leiht er dem Nebenbuhler quasi seine Dichtkunst und verfasst coole Songs und romantische Textnachrichten für Roxy. Cyril will mit dem dichterischen Verkupplungsversuch verhindern, dass sich der Klassen-Macho Benno weiterhin an Roxy ranmacht.
Natürlich gibt’s genrebedingt einige Scherze unter Niveau, sprich unter der Gürtellinie, aber die Dialoge, die Social-Media-Nachrichten und vor allem die Rhymes in den Rap Battles sind vom Feinsten. Und – das Wichtigste in jeder Lovestory – die Chemie zwischen den Turteltauben stimmt. Mit Aaron Hilmer (mit Nasen-Prothese) als Cyrano und Luna Wedler als Roxy sind die beiden Hauptrollen bombastisch treffend besetzt. Luna Wedler, die grosse Hoffnung am Schweizer Filmhimmel, spielt dieses schönste Mädchen der Welt mit einer Frische und Leichtigkeit, das man sofort ein bisschen mond-süchtig wird. Ein Porträt über den Shooting-Star Luna Wedler lesen Sie in der nächsten Style, ab nächste Woche druckfrisch an Ihrem Kiosk.