Natürlich hat sich der Tisch - man kann es sich wohl denken - jeweils nur so gebogen vor Essen bei Gausens. Die klassischen Gerichte waren etwa die hausgemachte Pizza meiner Mama, riesige bunte Salate mit dem Signatur-Zitronen-Dressing à la Melanie und natürlich der Schoggipudding (Rezept wurde am letzten Dessert Dienstag vorgestellt). Hin und wieder kam auch eine solche Roulade - gefüllt mit Himbeeren oder Johannisbeeren aus dem Garten - auf den Tisch.
Wie gerne würde ich selber ein Gartenfest veranstalten... Leider fehlt mich dazu der Garten, hmm. Und der Balkon ist etwas zu klein für viele Gäste (respektive «viel Essen»). Aber ich pinne auf Pinterest fleissig Inspirationen und eines Tages schmeisse ich die Gartensause meines Lebens. Die Gäste werden alle mit Blumen im Haar, Kirschen am Ohr und barfuss erscheinen und luftige, bonbonfarbene Kleider tragen. Und ich könnte meine neuen Sandalen (auf die ich sehnlichst warte da sie aktuell noch in der Fertigung in Griechenland stecken) - die mein Freund (liebevoll, wie ich hoffe?) «Hippie-Sandalen» getauft hat - tragen. Es wäre schön.
PS: Für mich stellten sie immer eine Art kleines Wunder dar, diese Rouladen. Vollgepackt mit sommerlichen Beeren, umhüllt von einem luftigen Bisukuit Teig. Man kann das Biskuit nur (ohne Brüche) rollen wenn es schön feucht bleibt. Das hat also gar nicht so viel mit Magie zu tun, sondern mit einfachen Tricks. Ich verrate euch, wie es geht. Psssst.... Rein visuell könnte meine Roulade zugegebenerweise noch etwas kringeliger / schneckenartiger und vielleicht noch ein bisschen hübscher sein? Aber geschmacklich war sie klasse! So, jetzt aber husch, husch, ab in die Küche!
Himbeer-Roulade
Rezept nach Elisabeth Fülscher
Zutaten:
4 Eigelbe
70 g Zucker + etwas mehr zum Rollen
1 Prise Salz
1/2 Vanilleschote, ausgekratzt
50 g Weissmehl
50 g dunkle Schokolade, fein gerieben*
4 Eiweisse
400 ml Vollrahm
500 g Himbeeren
2 Päckchen Vanillezucker
Puderzucker zum Bestäuben
*Man kann das Biskuit für die Roulade auch schon mit etwas Schokolade anreichern, wie wir es hier gemacht haben. Die Schoko-Sprenkel verleihen dem Biskuit ein hübsches Muster. Möchte man auf die Schokolade verzichten, nimmt man einfach 70 g Mehl anstatt nur 50 g und lässt die Schokolade weg.
Zubereitung:
Ein Blech mit Backtrennpapier belegen und den Ofen auf 200 Grad vorheizen. Eigelb, Zucker und Vanille an der Wärme (über einem Wasserbad) gut schaumig rühren (ca. 15 Minuten). Dann über einem kalten Wasserbad unter Rühren abkühlen lassen (ca. 5 Minuten). Das Eiwiss mit der Prise Salz zu steifem Schnee schlagen. Abwechselnd Eischnee, das gesiebte Mehl und die geriebene Schokolade zur Eigelbmasse geben und unterziehen. Sofort auf dem vorbereiteten Backblech zu einem länglichen Rechteck ausstreichen (ca. 1 cm dick). Während ca. 8 bis 10 Minuten backen bis das Biskuit durch, aber nur leicht goldbraun ist. Das Biskuit sofort nach dem Backen auf die Arbeitsfläche, die mit einem sauberen Küchentuch belegt ist, stürzen. Das Pergamentpapier abziehen. Das Biskuit fein mit Zucker bestreuen, dann mit dem Tuch zusammen vorsichtig der Länge nach einrollen. Mit einem weiteren frischen Tuch bedecken und zuschlagen. Der Sinn und Zweck ist, dass das Biskuit durch den entstehenden Dampf schön feucht bzw. weich, rollbar und in Form bleibt. So vollständig auskühlen lassen.
In der Zwischenzeit die Füllung vorbereiten. Dazu den Rahm steif schlagen, mit Vanillezucker süssen und die ganzen Himbeeren unterheben und einarbeiten. Sie werden beim Umrühren und Verarbeiten etwas zermust, was aber gar nichts macht respektive erwünscht ist. Die Roulade auspacken und entrollen, die gesamte Fläche gleichmässig mit der Rahm-Himbeer-Füllung bestreichen und der Länge nach aufrollen. Die beiden Kanten anschneiden (evt. diagonal). Mit der «Roll-Naht» nach unten auf eine Kuchenplatte setzen. Kühl stellen, vor dem Servieren mit Puderzucker bestäuben und mit extra Himbeeren garnieren.
Bemerkung: Man kann für die Füllung auch Rahmhalter verwenden, dann bleibt die Masse länger fest und die Roulade bleibt schöner in der Form. Allerdings mag ich es hin und wieder auch ganz gerne simpel und einfach - und die Roulade wurde sowieso sofort verputzt, hehe.
Rezept: Scarlett Gaus von forkandflower.com