Erinnert ihr euch noch an den roten Latexsuit aus Britneys «Oops I did it Again»-Video? Multipliziert den mit dem FSK18-Label, addiert ein paar platzende Bubblegum-Blasen dazu und stellt euch das Ganze in überzeichnet poppig-plastischer David-LaChapelle-Optik vor. Voilà, fertig ist das Setting für Miley Cyrus’ Girl-Power-Hit «Mother’s Daughter».
Zu dem gibt es jetzt nämlich endlich auch Bewegtbild. Und was für eins: Miley rekelt sich in besagtem Anzug – im Gegensatz zu Britneys zieren ihren lechzende Fangzähne (ihr wisst schon wo), schwindelerregende Overknees mit Schnüren und Schnallen, lange, rote Krallen und ganz viel Bling – durch den in eindeutiges Rotlicht getunkten Frame. Die Haare feucht, der Mund stets lasziv geöffnet, die berühmt berüchtigte Zunge allzeit bereit über Lippen, Kaugummireste und andere Protagonisten zu fahren.
Jap, Miley ist wieder in ihrem Element. Und was wir 2013 noch irgendwie lästig fanden, finden wir jetzt, sechs Jahre später, ganz schön gut. Die Cyrus ist älter, wir auch, die Teddybären und Schaumfinger sind weg, die Haare und Liam Hemsworth wieder da, Tabuthemen wie Feminismus, Sexismus und Diversität endlich an der Tagesordnung. Logisch, dass die 26-Jährige uns das jetzt alles um die Ohren haut. Optisch unterstützt wird Mileys wichtige Message von einem bunt-schimmernden Ensemble, besetzt unter anderem mit Mama Tish (ihr ist der Song schliesslich gewidmet), Profi-Skateboarderin Lacey Baker, Aktivistin Mari Copeny aka Little Miss Flint und Transgender-Model Aaron Philip. Hallelujah!