Weisser Dielenboden, perfekt besetzte Regale – darin schimmernde Fläschchen und Tiegel mit Dingen gefüllt, die Haut, Haar und Bewusstsein schmeicheln. Bei Oh, you pretty things in der Basler Feldbergstrasse tummeln sich normalerweise optisch brillante und effektive Nischenbrands, von Rahel Morgen selbst per Hand aus dem Beauty-Universum gepickt.
Wir haben mal bei Rahel nachgefragt, wie das jetzt so ist ...
Style: Covid-19 ist eingeschlagen wie ein Blitz. Kann man für sowas überhaupt auch nur im Ansatz gewappnet sein?
Rahel Morgen: In der Regel nein. Ich habe allerdings vor zwei Jahren durch Krankheit erfahren, wie sich schlagartig alles ändern kann. Daher hat mich die aktuelle Situation nicht so umgehauen – ich habe sowas schon mal erlebt.
Was macht dieser Ausnahmezustand mit euch? Wie verkraftet man die plötzliche Schliessung?
Es ist hart, sehr hart. Die Umsatzeinbussen sind das eine, das tatenlose Herumsitzen das andere. Es zieht einen enormen Rattenschwanz hinterher, so ist z.B. auch unser Onlineshop betroffen, da unser Logistiker letzten Mittwoch um 12 Uhr mitteilte, dass seine Firma zum Abend hin schliessen wird. Da muss man kurz Luft holen ...
Muss jetzt ein Umdenken stattfinden? Wie geht man kreativ mit der Situation um?
Nach dem ersten Schock rappelt man sich auf und wird erfinderisch, sucht den Austausch mit anderen Betroffenen, wodurch neue Allianzen entstehen. Durch dieses Umdenken verlässt man bekanntes Terrain und findet plötzlich neue Wege und Lösungen. Das empfinde ich als bereichernd und sehr spannend.
Ein Blick in die Glaskugel: Was wird die Krise mit der Wirtschaft und somit mit euch machen?
Ob sich mein Geschäft durch die Krise trägt, ist fraglich. Ich wünsche mir für die Zukunft eine 50%-Festanstellung, da wir meines Erachtens noch sehr unter den wirtschaftlichen Folgen leiden werden. Themen wie Nachhaltigkeit rücken noch stärker in den Fokus und lassen uns unser Konsumverhalten überdenken.
Dennoch bringt uns Covid-19 vor allem eins: Zukunftskompetenz. Und die fängt genau da an, wo die Maschinen nicht mehr weiter wissen – nämlich bei Emotion, Empathie, Kreativität, Neugierde, Mut und Improvisationstalent.
Schöne Momente sind derzeit selten. Gibt es die dennoch?
Ja, die gibt es täglich. Zum Beispiel die Unterstützung meiner Freunde und KundInnen, die trotz des unregelmässigen Versands bestellen. Blogs, Medien und Influencer, die Werbung für uns machen. Das rührt mich zu Tränen.
Wie kann man euch unterstützen?
Indem ihr weiterhin auf www.ohyouprettythings.ch bei uns einkauft!
Danke, Rahel 💜
Jetzt mal echt: Support Your Local Business!
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Dann schickt eine Nachricht an styleonline@ringieraxelspringer.ch