Daniel Kunz ist im Lebensmittelgeschäft gross geworden, die Familie führte einen Laden in Zug. Das Flair für gutes Essen ist ihm in die Wiege gelegt worden – und geblieben. Seit 1985 ist der Familienvater bei Globus Delicatessa tätig, seit zwei Jahren ist er fürs ganze Sortiment zuständig, sagenhafte 16’500 Artikel, die 20 Einkäufer und Einkäuferinnen aus aller Welt zusammentragen. Diesen Traumjob noch traumhafter mache die enorme Aufwertung, die das Essen und das Kochen in den letzten Jahren erfuhr. Die Bedeutung, die dem Lebensmitteleinkauf heutzutage zukomme. Die Kunden füllten ihren Warenkorb viel gezielter, bewusster, informierter. Schliesslich investierten alle viel Zeit und Geld in den Körper, die Gesundheit. Also will man ganz genau wissen, woher das Essen kommt. Und sei auch gerne bereit, für gute Qualität einen höheren, gerechteren Preis zu bezahlen.
«Viel herumreisen! Alles probieren!»
Grossen Zuspruch fände das Revival althergebrachter Methoden der Lebensmittelproduktion: die lange Teigruhe beim Brot, das Dry-Aged-Verfahren beim Fleisch. Bei tropischen Sachen wie Kaffee oder Schoggi stehe die Nachhaltigkeit im Fokus, bei regionalen wie Konfi die handwerkliche Fertigung. Kunz erinnert sich, wie er bei der Einführung veganer Produkte belächelt worden war – heute eine Selbstverständlichkeit im Sortiment. Besonders stolz ist er auf die Zusammenarbeit mit portugiesischen Fischerfamilien, deren gesamter Fang bei Delicatessa angeboten wird. «Meine Erfahrung hat mich gelehrt: Viel herumreisen! Alles probieren! Den Besten zuhören! Mit Koryphäen zusammenarbeiten, Neues entwickeln. Das sichert den Erfolg.» Dem 54-Jährigen ist es wichtig, Arbeitsplätze in der Schweiz zu sichern und neue zu schaffen. Wie zum Beispiel mit der Eröffnung einer Delicatessa-Filiale im Herbst in St. Gallen.
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