In der Schweiz zeigt sich die Sonne zwar immer häufiger, doch für viele Pflanzen ist es draussen noch zu kalt. Vor allem Gemüsesorten wie Tomaten vertragen Kälte nicht besonders gut und sollten hierzulande erst nach den Eisheiligen im Beet landen. Diese enden 2022 am 15. Mai - traditionell mit der «Kalten Sophie». Doch bis dahin können Gartenfreunde schonmal die Ärmel hochkrempeln und Gewächse in den eigenen vier Wänden vorziehen.
Diese Gemüsesorten eignen sich zum Vorziehen
Der Vorteil: Peperoni und Co. haben durch das Vorziehen einen Vorsprung, wodurch die Ernte schon früher möglich ist. Wichtig dabei: nicht zu früh starten. Denn die Keimlinge brauchen genügend Licht, um zu wachsen. Deshalb raten viele Gartenexperten, im März damit zu beginnen - dann ist die Sonne stark genug.
Die Gewächse lassen sich ganz einfach auf der Fensterbank vorziehen. Unter anderem Zucchetti, Aubergine, Chili, Physalis und Salat eignen sich dafür. Bei Tomaten bis Ende März mit dem Vorziehen warten. Doch es gibt auch Sorten, die nicht auf der Fensterbank stehen sollen. Dazu zählen Knollengemüse wie Rüebli, Rote Beete und Radieschen. Diese gedeihen im Beet besser.
Was beim Vorziehen nötig ist
Alles, was man fürs Vorziehen benötigt, sind kleine Töpfe und Anzuchterde. Dabei aber keine normale Blumenerde verwenden, da diese meist zu viel Dünger enthält - das kann den zarten Wurzeln schaden. Als Topf eignen sich kleine Joghurtbecher, man kann aber auch spezielle Saatschalen kaufen. Wichtig: Die Gefässe sollten Löcher am Boden haben, damit überschüssiges Wasser abfliessen kann.
Sind die Samen eingepflanzt, werden sie anschliessend mit einer Plastikfolie bedeckt - dadurch bleibt das Klima feucht. Alternativ einfach in ein kleines Gewächshaus stellen. Unbedingt auf eine warme Umgebung achten, um die 25 Grad benötigen die Saatkörner. Zudem gilt es, sie vor Zugluft zu schützen und nicht direkt über eine Heizung zu stellen. Die trockene Luft bekommt den empfindlichen Pflänzchen nicht gut. Spriessen die Keimlinge, kann die Plastikfolie weg.
Pflanzen an die Aussenwelt gewöhnen
Sobald die kleinen Pflanzen ein paar Blätter haben, steht das Pikieren auf dem Plan. Das bedeutet: Stehen mehrere Gewächse in einer Schale, müssen sie getrennt werden. Mit einem Bleistift oder Holzstäbchen jeden Keimling vorsichtig herausheben und in einen neuen Topf mit Aufzuchterde setzen. So tief eingraben, dass die Erde bis zu den Keimblättern reicht. Das Trennen der Pflanzen hat den Vorteil, dass sich die Wurzeln nicht verschränken. Zudem konkurrieren die Gewächse um Licht und Nährstoffe - sind sie allein in einem Topf, gedeihen sie besser.
Um die Pflanzen ans Freiland zu gewönnen, immer wieder an die frische Luft stellen. Dadurch bekommen sie Wind und direkte Sonne ab, was sie abhärtet. Direkter Sonneneinstrahlung nicht zu lange aussetzen, da die zarten Pflanzen schnell einen Sonnenbrand bekommen können. Sind die Eisheiligen endlich vorbei, die Gewächse auf dem Balkon oder im Garten einpflanzen.
Kräuter und Blumen eignen sich ebenfalls
Aber nicht nur Gemüsesorten lassen sich vorziehen - auch Kräuter wie Basilikum, Estragon, Majoran oder Thymian eignen sich dafür. Bei Blumen gilt dasselbe Prinzip, so dürfen beispielsweise Dahlien erst im Mai in den Garten wandern. Auch andere Sommerblumen, wie Nelken, lassen sich im Topf vorziehen.