Es ist höchste Zeit, ein grosses To-Do auf eurer langen Liste abzuhaken. Dürfen wir raten? Euer Kleiderschrank bräuchte dringend mal eine Generalüberholung. Über die Jahre haben sich hier nämlich so einige Textilleichen angesammelt, jede Menge Fehlkäufe und Teile, die wir zwar mögen, dann aber doch nie tragen. Die Bluse etwa, die seit 2014 nicht mehr zum Einsatz gekommen ist. Oder das Kleid vom Abschlussball. Das kommt euch bekannt vor? Höchste Zeit für ein Wardrobe-Detox!
Style finden
Klar schwebt jedem ein ganz bestimmter Stil vor. Aber stimmen die vorhandenen Teile im Kleiderschrank überhaupt mit diesem überein? Ein Moodboard (ob analog oder digital bei Pinterest) hilft, den eigenen Style zu identifizieren und sich darüber klar zu werden, welches Bild in Zukunft in der Garderobe herrschen soll.
Zeit nehmen
Ihr wisst, wie das Ergebnis aussehen soll? Jetzt heisst es: Zeit nehmen. Auch wenn man am liebsten sofort loslegen würde, lohnt es sich nicht, den Kleiderschrank zwischen zwei Terminen (auch, wenn die nur zu Hause stattfinden) aussortieren zu wollen. Ein richtiges Wardrobe Detox braucht Zeit – am besten gleich einen ganzen Tag. Wir empfehlen, einen Tag am Wochenende zum Detox-Day zu erklären.
Vorbereitet sein
Wo wir schon beim Planen sind: Vorbereitung ist alles! Grosse Tüten für die Kleidungsstücke die aussortiert werden bereit legen (darauf achten, dass diese stabil genug sind, um mehrere Kilos an Kleidern zu tragen) und allenfalls schon vorab in einheitliche, schmale Kleiderbügel investieren. Die samtbeflockte Variante eignet sich besonders gut: Herunterrutschende Träger gehören damit der Vergangenheit an.
Hilfe holen
Glück hat, wer mit einer Mitbewohnerin oder der Schwester zusammenwohnt, so ist die Hilfe nicht weit weg. Und nicht beleidigt sein, wenn die Lieblingsjeans schlichtweg zu eng ist, ein T-Shirt nicht sitzt oder die Schuhe einfach nicht zu euch passen. Für genau solche Kommentare habt ihr die Unterstützung ja dabei. Zur Belohnung gibt es Snacks und Prosecco während des Sortierens – und im Anschluss die Möglichkeit, aus den aussortierten Stücken etwas mit Heim zu nehmen, was euch nicht mehr gefällt, ihr dafür aber umso besser.
Bestandsaufnahme durchführen
Okay. Ihr habt Zeit, Equipment und eine Freundin an eurer Seite? Dann los: Holt all eure Kleidungsstücke aus dem Schrank – ja, wirklich alle. Taschen, Schuhe, Gürtel. Anschliessend alles so auslegen, dass jedes einzelne Teil zu sehen ist und das Drama einige Sekunden auf sich wirken lassen. Ganz schön viel Zeug, oder?
Anprobieren
Als nächstes wird sich einmal quer durch alles probiert, was da zum Vorschein gekommen ist. Kleiner Tipp: Am besten kann man sich entscheiden, wenn man gleich ein ganzes Outfit beurteilt. Ein T-Shirt wirkt zu Socken und Unterhose eher semi-vorteilhaft. Apropos Unterhose: Die Wäsche während des Probierens sollte weder einschneiden, noch unschön hervorblitzen. Bereit? Folgende Fragen gilt es zu beantworten: Wann habe ich das zuletzt getragen? Steht es mir? Passt es überhaupt? Und natürlich: Gefällt es mir noch? Alles, was länger als 6 Monate nicht getragen wurde, wird voraussichtlich auch in den nächsten 6 Monaten nicht getragen. Auf eine der anderen Fragen lautete die Antwort ebenfalls «nein»? Weg mit dem Teil. Ja, das gilt auch für die Jeans, die «nach der nächsten Diät ganz bestimmt wieder passt». Kauft eine neue. In der richtigen Grösse.
Trennen
Jetzt heisst es sortieren. Und zwar am besten in drei Stapel: behalten, verkaufen, spenden. Besonders teure Stücke, die sich als Fehlkäufe erwiesen haben, oder der Vintage-Blazer, den man einfach nicht mehr sehen kann, lassen sich auf Reselling-Plattformen wie eBay, Tutti oder Ricardo oft noch in ein paar Franken verwandeln.
Reparieren
Die Wegwerf-Regel hat eine wichtige Ausnahme, die es zu beachten gilt: Nur weil ein geliebtes Teil kaputt ist, muss (und sollte!) es nicht auf dem Spenden-Stapel laden. Schuhe lassen sich neu besohlen, ein Schneider kann Nähte an Mänteln und Jacken neu setzen. Der Aufwand lohnt sich besonders bei hochwertigen Stücken: Der Neukauf wäre entweder teurer oder zulasten der Qualität.
Geniessen
Den «Behalten»-Stapel wieder einräumen. Herrlich übersichtlich, oder? Wer die Extra-Meile gehen will, ordnet die verbliebenen Lieblings-Kleider nach Farben – das macht das Kombinieren leichter. Und jetzt: Tief einatmen und den Anblick des reduzierten, schlichten Ergebnisses betrachten, bei dem jedes einzelne Teil gefällt.
(Wiederholen)
Im besten Fall lernt man aus dem Wardrobe Detox, beachtet unsere Tipps für Fehlkäufe und Shopping-Fehler hat ein Leben lang Ruhe vom überfüllten Schrank, indem nichts so richtig zusammenpassen will. Aber sind wir ehrlich, wir sind alle nur Menschen. Ein jährliches Detoxprogramm für den Schrank schadet garantiert nicht.