Sagen wir es mal so: In letzter Zeit sorgte Madonna nicht gerade für die besten Schlagzeilen. Da war ihr ziemlich vergurkter ESC-Auftritt aus Tel Aviv, die ein oder andere Kritik bezüglich ihrer Bühnenoutfits und ihre neue Single «Medellín», die im Netz alles andere als gelobt wurde.
Aber Madonna wäre nicht Madonna, wenn sie sich still und heimlich zurückziehen würde, um ihre Wunden zu lecken. Statt auf Nummer sicher zu gehen und für weitere Song-Auskopplungen aus ihrem sage und schreibe 14. Studioalbum auf Altbewehrtes zu setzen, wagt die Amerikanerin auch mit 60 Jahren nochmal etwas ganz Neues. Mit «Batuka» veröffentlicht sie jetzt die zweite Single aus dem Album «Madame X» und zeigt sich – ja, es gibt tatsächlich noch etwas, das Madonna noch nicht ausprobiert hat – in einem neuen Look. Mit tiefdunklem Bob inklusive Mini-Fringe tanzt sie jetzt mit Goldketten behangen zu portugiesisch-afrikanischen Klängen aus ihrer Kindheit. Yep, Madonna ist in Portugal aufgewachsen. Namensgebend für die Single ist die Musikrichtung «Batuqe», die bei den weiblichen Bewohnern der Insel Kap Verde üblich ist. Im Video (es ist tatsächlich ihr 75.) agiert Madonna als eine Art Vorsängerin, deren Stimme von dem einheimischen «Orquestra Batukadeiras» begleitet wird.
Das Ganze klingt auf den ersten Blick zwar erstmal recht originell, bis dann (leider) der schon zu oft gehörte Hip-Hop-Beat, sowie die bis ins Ultimo verzehrte Stimme der Sängerin einsetzen. Und sind wir mal ehrlich: wirklich neu ist Madonnas Egdy-Meets-Sex-Look dann auch wieder nicht.
Aber: Auch andere Damen der Showbranche schafften es schon, sich mit einem neuen Ich gleichzeitig auch neue Erfolge zu erkämpfen. In Madonnas Fall heisst das übrigens, dass sie mit «Madame X» schon den ersten Platz der US-Albumcharts ergattert hat.
Welche Stars es in der Vergangenheit (mehr oder weniger erfolgreich) auch schon mal mit einem Imagewandel versucht haben?
Ähnlich lief die Entwicklung bei Avril Lavigne, Miley Cyrus, Rihanna oder Taylor Swift. Alle vier haben sich mit dem neuen Look, dem neuen Image und einer klareren Botschaft neue Fan-Kreise organisiert. Das schadet dem Konto natürlich nicht. «Sex sells» eben manchmal wirklich ein bisschen mehr. Auch wenn die Floskel mindestens so alt ist wie die Rolling Stones. Die Kniffe in der Regel: Mehr Haut, engere Kleidung und auffälligeres Make-up. Das Rezept klappt natürlich nicht immer. Wer die Typveränderung nicht mit Persönlichkeit und etwas Können und Musik matcht, bekommt Schwierigkeiten. Auch Schönheitsoperationen helfen da nicht. Das musste etwa Ashlee Simpson herausfinden, als sie mit einer Nasenkorrektur eben auch ihr Markenzeichen entfernen liess.
Also liebe Promi-Damen: Bei der nächsten Typveränderung vielleicht einfach mal auf eure eigentlichen Charakter setzen – schaden würde das sicher keiner.