Schweizer Illustrierte Style: Wie lange sind Sie täglich online?
Bendrit Bajra: Die Leute meinen immer, ich sei die ganze Zeit in den Social Media präsent. Dabei sind es pro Tag höchstens zwei Stunden.
Lesen Sie auch manchmal ein Buch?
Ja, jetzt gerade «The Wolf of Wall Street», obwohl ich den Film schon zweimal gesehen habe.
Wann stehen Sie morgens auf?
Leider schon um sechs. Ich habe mich daran gewöhnt, mit viereinhalb bis fünf Stunden Schlaf auszukommen. Donnerstags knicke ich dann jedoch meistens ein. Am Wochenende, wenn man mich lässt, schlafe ich bis 14 oder 15 Uhr aus.
Mit wem möchten Sie einen Abend verbringen?
Kim Kardashian – einen langen Abend.
Wie feierten Sie Ihren 19. Geburtstag?
Mit Kollegen im Ausgang. Wir haben richtig auf den Putz gehauen.
Erinnern Sie sich noch an alles?
Ohne meinen Anwalt sage ich dazu nichts (lacht).
Sind Sie ein pünktlicher Mensch?
Überpünktlich. Meistens bin ich zehn Minuten zu früh, während sich meine Kollegen um zehn Minuten verspäten.
Wie überbrücken Sie diese Wartezeit?
Ich höre Musik auf meinem Handy.
Heute soll das Glück Sie finden. Was ziehen Sie dafür an?
Ich ziehe mich nie extra um und trage immer Jeans und meine Nike Air Max, selbst wenn der Dresscode Smoking verlangt wie an den Swiss Music Awards. Ich hasse Anzüge, sogar an einer Hochzeit würde ich Jeans und Air Max tragen.
An der eigenen dereinst nicht, oder?
Da muss ich dann schauen, was meine zukünftige Frau dazu sagt.
Humor kommt gut an. Haben Sie bei Frauen immer Erfolg?
Ich habe immer wieder Dates. Wenn man eine Frau zum Lachen bringt, hat man Erfolg bei ihr. Gewisse Frauen, die mir früher nie zurückgeschrieben hätten, antworten mir jetzt sofort.
Bleibt denn neben der Arbeit, Lehrabschlussprüfungen und Ihren Youtube- und Facebook-Aktivitäten noch Zeit für eine Beziehung?
Nein, keine Chance, nicht für eine ernsthafte Beziehung. Eine neue Freundin käme kaum damit klar, dass ich nicht jeden Tag Zeit hätte für sie.
Wann werden Sie aus der Agglo, aus Schwamendingen wegziehen?
Nie. Ich bin dort geboren und aufgewachsen, das ist meine Heimat, und dort möchte ich bleiben.
Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Irgendwo auf einer grossen Bühne. Ich arbeite daran und bin optimistisch.
Wie werden Sie später einmal Ihre eigenen Kinder erziehen?
Genau wie meine Eltern mich erzogen haben. Sicher würde ich auch nie Gewalt anwenden – meine Videos zeigen nur Klischees auf. Machte ich Seich, nahmen sie mir zur Strafe manchmal die Playstation weg. Das war hart, aber wirksam.
Bendrit Bajra, 19, ist ein Youtube- und Facebook-Star. Der schweizerisch-kosovarische Doppelbürger dreht witzige, ironische Handyfilmchen über die Unterschiede zwischen Schweizern und Ausländern. Er macht eine Lehre als Autoersatzteilverkäufer.