Ich lernte Thai Boxen, wollte kämpfen, mich im Notfall verteidigen können und meinen Körper schützen. Gerade für Frauen ist es wichtig zu wissen, dass man nicht ausgeliefert ist. Eine effektive Art der Selbstverteidigung ist Krav Maga, die Selbstverteidigungstechnik der israelischen Armee. Richtig praktiziert, wird einem dort nicht nur vermittelt, wie man sich im Notfall verhält, sondern auch, wie man gar nicht erst in gefährliche Situationen kommt.
Gestern war Muttertag. Für mich ein Anlass, an dem ich mich erinnere, wie viel mir meine Mama mitgegeben hat. Erst seit ich selbst Mutter bin, realisiere ich, wie stark meine Kinder ein Teil von mir selbst sind. Ich versuche, meine Werte weiterzugeben und bin mir gleichzeitig bewusst, dass es nicht nur meine Werte sind. Es sind auch jene, die mir schon meine Mama vermittelt hat.
Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Muttertag (damals unter den Schlagwörtern« Motherhood» und «Peace») ins Leben gerufen. Mütter kamen zusammen, diskutierten aktuelle Fragen, setzten sich dafür ein, dass ihre Söhne ihr Leben nicht mehr im Krieg lassen müssen. Und sie wollten mehr Rechte für Frauen und Bildungschancen für Mädchen. Als der Tag in den 20er-Jahren des 20. Jahrhunderts kommerzialisiert wurde, versuchten die Gründerinnen erfolglos, ihn wieder abzuschaffen. Die Kommerzialisierung hat bis heute angehalten ;).
Ich frage mich, wofür Muttertag für mich steht. Wenn ich am Morgen aufwache und «es Müntschi bechume», ein «Mama, I love you», eine neue Zeichnung – das verkörpert er für mich und somit ist es eigentlich jeder Tag im Jahr. Natürlich habe ich mich über den am Bett servierten Tee mit den Croissants und dem frischen Pain au Chocolat gefreut! Aber ich bin mir auch bewusst, dass ein bestimmtes Datum nur dafür steht, uns daran zu erinnern, wofür wir eigentlich täglich dankbar sein sollten...