Wer morgens aufsteht und im Dunkeln als Erstes gegen den Nachttisch oder Kleiderschrank stösst, wohnt vermutlich in einer winzigen Bleibe. Spricht auch nichts dagegen, denn klein bedeutet meistens auch fein und hat zahlreiche Vorteile: Wir müssen weniger putzen und zahlen und wohnen meistens auch zentral. Da wir allerdings nicht nonstop auf Achse sind, wollen wir uns in unseren eigenen vier Wänden auch eine Wohlfühloase schaffen. Eine, in der uns möglichst nicht die Decke auf den Kopf fällt, obwohl sie klein wie eine Sardinenbüchse ist. Wie uns das gelingt? Indem wir das Beste aus jedem einzelnen Quadratmeter herausholen und sie mit dem richtigen Interior grösser schummeln. So geht’s:
Beine machen
Etwas Kleines wirkt in der Regel grösser, indem man es streckt. Das gilt auch fürs Schlafzimmer: Möbel wie der Bettrahmen, Schrank und die Nachttische sollten möglichst schlanke Beine haben. Warum? Je mehr Boden und Wand zu sehen sind, desto grösser wirkt ein Raum. Wer Möbel mit Beinen per se nicht mag, greift zur schwebenden Variante, die an der Wand installiert wird. So entsteht die Illusion von mehr Platz.
Es werde Licht
Apropos Nachttisch: Statt diesen mit Schnickschnack zu überhäufen, sollten wir darauf möglichst Ordnung bewahren. Das gelingt uns unter anderem damit, dass wir nicht auch noch eine Nachttischlampe darauf platzieren. Stattdessen bringen wir seitlich vom Kopfteil unseres Betts zwei Wandleuchten an. Auf diese Weise wird unser Blick automatisch nach oben gelenkt und der Raum wirkt luftiger, da unser Nachttisch nicht unnötig zugestellt ist.
Vorhang auf
Dass natürliches Tageslicht einen Raum grösser aussehen lässt, ist allgemein bekannt. Darum sollte die Fensterbank – wie die Nachttische – möglichst frei von unnötigem Chichi sein. Auch Möbel haben davor nichts verloren. Das gilt auch für dicke und üppige Gardinen. Doch was ist, wenn man sich vor neugierigen Nachbar*innen-Blicken schützen will? Kein Problem: Für Privatsphäre sorgen möglichst dünne Vorhänge, durch die das Licht scheinen kann.
Clean, aber nicht steril
Zugegeben, weiss gehaltene Spitäler und Arztpraxen wirken nicht wirklich gemütlich. Das liegt aber daran, dass sie steril aussehen. Weiss geht aber auch gemütlich, denn nicht umsonst ist die (Nicht-)Farbe bekannt dafür, winzige Zimmer geräumiger aussehen zu lassen. Dasselbe gilt übrigens auch für helle Grau-, Creme- oder Pastelltöne. Denn je kräftiger eine Farbe ist, desto mehr Raum nimmt sie optisch ein, was das Zimmer kleiner aussehen lässt. Für «farbige» Akzente in hellen Räumen sorgen hölzerne Bettrahmen, Nachttischbeine oder ein Teppich.
Auf dem Teppich bleiben
Wenn wir schon beim Thema sind: Ein Teppich sorgt im Nu für Wohlfühlatmosphäre. Aber Vorsicht: Er darf nicht zu wuchtig oder dunkel sein, weil er sonst das Gegenteil bewirkt. Wer ihn am Fussende des Bettgestells platziert – also so, dass nur die Hälfte des Betts darauf steht –, sorgt für eine optische Täuschung, die das Zimmer grösser aussehen lässt. Dieser Trick funktioniert übrigens auch unter Sofas in kleinen Wohnzimmern.
Proportionen einhalten
Findet den Fehler: ein hohes Boxspringbett trifft auf zwei tiefe Nachttische. Richtig, das sieht sowohl albern als auch völlig unproportional aus. Natürlich sollt ihr jetzt nicht auf Teufel komm raus nur filigrane Möbel für euer Schlafzimmer kaufen, schliesslich sollt ihr euch darin auch wohlfühlen. Wer ein Boxspringbett für einen erholsamen Schlaf benötigt, wählt eines mit hohem Kopfteil – das streckt – sowie zwei Nachttische, die sich daneben behaupten können. Im Gegenzug könnt ihr zu einem schmalen, hohen Schrank greifen oder diesen, wenn ihr im Büro ausreichend Platz habt, dorthin dislozieren.