Die Technik ist schnell erklärt. Der Volvo EX30 steht auf der vom chinesischen Konzern Geely entwickelten Elektro-Plattform und teilt sich daher die Technik mit dem Smart #1. Mit einer Länge von 4,23 Metern ist der EX30 der kleinste Volvo-SUV aller Zeiten.
Die Twin-Motor-Performance-Version leistet mit 4x4 und zwei E-Motoren total 428 PS/315 kW. Obwohl der Volvo EX30 mit rund 1,9 Tonnen kein Leichtgewicht ist, wird sich der eine oder andere Autofahrer umschauen, wenn ihm der kleine E-Crossover um die Ohren flitzt. Denn in nur 3,6 Sekunden flitzt der EX30 auf Tempo 100 und weiter bis zur maximalen Spitze von 180 km/h. Aber auch die günstigere Heckantriebs-Basisvariante mit 272 PS/200 kW spurtet in nur 5,7 Sekunden auf 100 km/h.
Verschiedene Akkus
Bei den Batterien zeigen sich interessante Unterschiede. Beim Einsteiger-Modell stellen Lithium-Eisenphosphat-Akkus (LFP) mit einer Kapazität von 51 Kilowattstunden (49 kWh netto) die Energie bereit, was für rund 344 Kilometer Reichweite gut ist. Die beiden höher positionierten Modelle sind mit 69-kWh-Lithium-Nickel-Mangan-Cobalt-Oxid-Akkus (NMC) bestückt und schaffen so Reichweiten von 480 bzw. 460 Kilometern.
Der EX30 hat den kleinsten CO2-Fussabdruck aller bisherigen Volvo-Modelle. Nimmt man den EU27-Strommix als Grundlage, liegt der Fussabdruck über den gesamten Lebenszyklus (200'000 gefahrene Kilometer) bei unter 30 Tonnen. Also enthält jeder EX30 25 Prozent recyceltes Alu, jeweils 17 Prozent recycelten Stahl und recycelte Kunststoffe.
Jeans in der Türe
Der Wiederverwertungs-Gedanke zieht sich auch durch den Innenraum. Je nach Ausstattung findet man Denim-Fasern im Dekor für Armaturentafel und Türen, die von wiederverwertbaren Jeansstoffen stammen, geflochtenen Flachs oder gemahlene Kunststoffabfälle aus alten Fensterrahmen und Rollläden. Natürlich sind die wiederverwerteten PET-Flaschen (Teppiche) und das gestrickte Textil aus wiedergewonnenem Polyester ebenfalls Teil des Konzepts.
Beim Innenraum bleiben die Volvo-Designer ihrem Weg des schlichten, aber gut ausschauenden skandinavischen Stils treu. Dabei gibts einige clevere Lösungen: Etwa das vom Fahrer und Beifahrer gleichermassen gut zu erreichende, zentrale Handschuhfach. Oder der variable und teilweise beleuchtete Stauraum zwischen den Vordersitzen mit integrierten Becherhaltern.
Tablet statt Instrumenten-Cockpit
Ein eigentliches Instrumenten-Cockpit fehlt. Ein 12,3 Zoll grosses, senkrecht stehendes Tablet bildet die Kommandozentrale für die meisten Funktionen. Da sich Volvo mit Google ins Bett gelegt hat, folgt auch beim EX30 die Bedienung der Android-Logik. Wer partout nicht auf sein iPhone verzichten will, kann dieses per Apple CarPlay kabellos einbinden.
Zu einem Volvo gehört natürlich auch ein umfassendes Sicherheitspaket. So erhält der E-Crossover eine verbesserte Version des Robo-Fahrassistenten Pilot Assist, der den Fahrer beim Überholen von LKWs unterstützt. Auch das selbsttätige Einparken beherrscht der kleine Volvo. Der EX30 besitzt zudem Sensoren, die beim Aussteigen vor herannahenden Velos warnt. Ein Kreuzungs-Bremsassistent, der Zusammenstösse mit entgegenkommenden Fahrzeugen beim Abbiegen verhindert, ergänzt das Sicherheitskonzept, das vor allem aufs urbane Umfeld ausgerichtet ist.
Günstiger Einstiegspreis
Der Volvo EX30 wird neben dem Smart #1 auch dem kommenden Mini Countryman Electric das Leben schwer machen. Bei den Technik-Brüdern Smart und EX 30 lohnt sich ein Blick auf die Preisliste: Der Smart startet mit der Pro+ Variante bei 37'420 Franken (66 kWh Batterie, 272 PS/200 kW, 420 km Reichweite), die Top-Version Brabus kostet 44'990 Franken (4x4, 428 PS/315 kW, 400 km Reichweite). Maximal schafft der Smart #1 in der Premiumversion mit Heckantrieb 440 Kilometer Reichweite. Zum Vergleich: Der Volvo EX30 kostet in der Basisversion 36'800 Franken, das Single-Motor Extended-Modell wird wohl mindestens 43'000 Franken kosten und das kräftigste Twin-Motor-Performance-Modell mit 4x4 ist vermutlich ab 50'000 Franken zu haben. Anfang 2024 dürften die ersten Volvo EX30 bei den Händlern stehen.