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Wird in der Zukunft alles besser?

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Was neu ist, macht Angst. Und die Zukunft ist die wohl beängstigendste Ungewissheit. Wir haben mit einem Zukunftsforscher gesprochen und wollten wissen: Worauf müssen wir uns gefasst machen?

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Portrait of young Caucasian woman with futuristic makeup and hairstyle.

In näherer Zukunft werden immer noch keine Autos fliegen können. Dafür hinterfragen wir unseren Konsum. Laut Zukunftsforscher Georges T. Roos ist die Zukunft ein Raum voller Möglichkeiten.

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Es gibt diesen Witz, der an WG-Parties herumgereicht wird: Hätten die Dinosaurier gewusst, dass ihre Welt gleich untergeht, hätten sie sich anders verhalten. Gegen einen potentiellen Meteoriten hätten sie vermutlich nichts ausrichten können. Und im Vergleich zu uns Menschen haben die Dinosaurier vermutlich auch weniger natürliche Ressourcen kaputt gemacht. Trotzdem scheint dieser Treppenwitz aktueller denn je. Und das nicht erst, seit Greta Thunberg die Welt aufrüttelt und Island erneut einen Gletscher zu beerdigen hatte. Worauf müssen wir uns gefasst machen? Wir haben mit Georges T. Roos gesprochen, dem führenden Zukunftsforscher der Schweiz. 

Herr Roos, was ist die Zukunft? 
Die Welt, in der wir und unsere Kinder leben werden. Sie ist ein Möglichkeitsraum, der noch nicht feststeht. Wir alle gestalten sie. Die Zukunft birgt Chancen und Risiken und ist mit Herausforderungen durchsetzt. 

Bedeutet Zukunft immer dasselbe? 
Nein. Vor 200 Jahren etwa lebten wir in einem Kreislauf der Jahreszeiten. Da entspricht die Zukunft der Vergangenheit. Nach dem 2. Weltkrieg bedeutete Zukunft vor allem technischer Fortschritt. Man glaubte fest daran, dass die Welt besser wird. Jetzt leben wir in einer komplexen Welt der Gleichzeitigkeit. Alles scheint sich in der Gegenwart abzuspielen, viel rasselt gleichzeitig auf uns ein. Wir haben die Vergangenheit und die Zukunft verloren. Deshalb wirkt alles unvorhersehbar. Aber das ist es nicht. 

Sie können also in die Zukunft schauen? 
Wir sehen, wohin sich Megatrends entwickeln.  

Welche Megatrends werden uns am intensivsten beschäftigen? 
Bevölkerungswachstum, Überalterung, Mobilität, Urbanisierung. Dazu kommen künstliche Intelligenz, Blockchain, Bio-Transformation.  

Futuristic portrait of a fashion model

Wird Fast Fashion komplett von der Bildfläche verschwinden? Vermutlich nicht. Eher wahrscheinlich ist aber, dass wir hybrid konsumieren werden. Das heisst, dass wir produktspezifische Kaufentscheidungen treffen und diese mit unterschiedlichen Wertvorstellungen verknüpfen.

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Was ist mit Nachhaltigkeit? Sind die Bewegung um Greta Thunberg oder unser Streben nach bewussterem Konsum nichts weiter als kurze Hypes? 
Nachhaltigkeit wird uns in den nächsten Jahrzehnten in allen Aspekten beschäftigen. Das Thema wird langfristig unsere Welt verändern.  

Glauben Sie, Brands, die in Nachhaltigkeit investieren, gehört die Zukunft? 
Insgesamt wird die Welt transparenter. Wir wollen genauer wissen, für welche Werte eine bestimmte Marke einsteht. Marken sind ja immer auch ein Symbol dafür, wie wir uns selbst in der Welt positionieren. Der authentische Markenwert, der für Inhalte und Überzeugungen steht, wird weiterhin sehr wichtig werden.  

Und trotzdem shoppen jeden Samstag Zehntausende in Fast-Fashion-Shops... Wird sich unser Konsumverhalten dramatisch verändern? 
Konsum wird sicher gesundheits- und umweltbewusster und damit komplexer. Am Beispiel der Ernährung sehen wir das schon jetzt. Sie wird zunehmend problematisiert. Es geht längst nicht mehr darum, satt zu sein. Ethische Aspekte spielen bei der Menü-Planung eine wichtige Rolle. Ein radikaler Wandel ist in den nächsten Jahren nicht zu erwarten. So schnell geht das nicht, aber das Bewusstsein wächst bei denen, die es sich leisten können.  

Steuern wir auf eine neue Zweiklassengesellschaft zu – die «Bewussten» und die «Unbewussten»? 
Das wäre zu einfach. Unser Konsum ist hybrid. Bei einzelnen Artikeln wählen wir qualitätsbewusst, andere Kaufentscheidungen trifft unser Umweltbewusstsein. Und bei einem dritten Produkt stehen wir beim Discounter. Das ist eher eine Frage des Bewusstseins, ob wir informierte Entscheidungen treffen und ob wir die Zeit haben, uns dieses Wissen auch anzueignen. Das Portemonnaie ist gar nicht unbedingt ausschlaggebend.

Night city road in motion. Motion blur.

Die Art und Weise wie wir uns fortbewegen, wird sich voraussichtlich stark verändern. Sind autonome Sammeltaxis die ÖV-Alternative der Zukunft?

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Flugshaming entwickelt sich zum Trendwort. Werden wir aufhören, die Welt zu erkunden? 
Es wird sich eher der Antrieb verändern. In 10 oder 20 Jahren werden wir weitgehend auf erneuerbare Energien umsteigen. Mobilität wird CO2-neutral. Das schaffen entweder Elektrofahrzeuge oder Wasserstoff-betriebene Brennstoffzellen.  

Wir bleiben mit unseren Autos also weiterhin am Boden... 
Ich sehe vor allem autonome Fahrzeuge. Würden Sammeltaxis den ÖV- und Pendelverkehr ersetzen, gäbe es weniger Fahrzeuge in der Stadt. Wir wären alle nur noch Passagiere, hätten mehr Zeit für andere Aktivitäten. Das ist eine enorme Chance gerade in urbanen Ballungszentren.  

Wieso? 
Wir würden Fläche für soziale Interaktion zurückgewinnen, weil wir weniger Park- und Verkehrsfläche bräuchten. Wir könnten die Städte aus dem Würgegriff der Mobilität befreien.  

Die Idee von autonomen Fahrzeugen wirft aber schon jetzt grosse ethische Fragen auf.
Die Hauptursache von Unfällen ist menschliches Versagen. Diese Komponente fällt bei autonomen Fahrzeugen praktisch weg. Die Debatte dreht sich um die Frage: Darf man das Überleben eines Menschen in eine Maschine programmieren? Ich finde das fragwürdig. Unsere Wertvorstellung schliesst aus, dass wir ein Leben für ein anderes opfern.  

Gibt es einen Weg aus diesem offensichtlichen Dilemma? 
Ja, es gibt eine einfache Lösung. Im Extremfall entscheidet der Zufall. Es ist einfach Pech, wie heute auch.  

Das setzt viel Vertrauen in Technologie voraus. Sind wir bereit dazu? 
Wenn das Neue potentiell sicherer ist? Ja. Wir vertrauen auch Piloten, weil sie mit dem Autopiloten einen extrem guten Begleiter haben.  

Young woman with blue hair and blue pulse light from her left eye

Der menschliche Körper ist schon heute eine Grundlage, mit der man arbeiten kann. Heute modellieren wir unseren Körper mit Ernährung und Sport. Doch neue Technologien ermöglichen Eingriffe schon auf Gen-Ebene.  

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Haben Sie Angst vor der Zukunft? 
Ich habe keine Angst. In vielen Aspekten sind wir auf einem guten Weg. Wir konnten in den letzten Jahrzehnten Armut reduzieren, die Kindersterblichkeit von 20 auf 4 Prozent senken und die durchschnittliche Lebenserwartung von 50 auf 70 erhören. Doch wir haben auch viele ungelöste Probleme und mit den neuen Technologien kommen neue Herausforderungen auf uns zu.  

Das heisst, es wird alles besser? 
Besser und schlechter. Was droht, schlechter zu werden, müssen wir als Herausforderung akzeptieren. Es liegt in unserer Natur, Probleme zu lösen. Eine Welt ohne Probleme stelle ich mir langweilig vor. Wir müssen weiterhin auf unsere Kreativität, Intelligenz und Wandelbarkeit bauen.

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Von Style am 2. Dezember 2019 - 07:53 Uhr