Schlangen seien aufmerksam, gute Beobachter und passen sich schnell der Situation an – das treffe auch auf sie durchaus zu, meint Nina Burri. «Allerdings sind sie so unvorhersehbar, das macht sie schon ein bisschen zum Fürchten», meint die Kontorsionistin.
Sie war bereits dreissig, als sie zur professionellen Schlangenfrau wurde – ein Alter, in dem die meisten ihrer Berufskolleginnen ihre Karriere beenden. Das Alter sei nie ein Hindernis gewesen, im Gegenteil: «Ich bin heute beweglicher denn je», so Nina, die vier Stunden pro Tag trainiert. Dabei bezeichnet sie sich sogar als «eher steif»: «Kontorsion ist vielmehr eine Fleiss- als eine Talentfrage.»
«Nur fürs Bett so viel zu trainieren, wäre mir zu anstrengend!»
Dass ihre schlangenartigen Bewegungen in hautengen Outfits öfter mal Fantasien auslösen, ist Nina Burri bewusst. Entsprechende Kommentare auf Social Media ignoriert sie. Und auf die Frage danach, ob «Bettgymnastik» als Schlangenfrau besonders aufregend sei, antworte sie jeweils: «Nur dafür so viel zu trainieren, wäre mir zu anstrengend!»
2016 trennte sich Burri nach drei Jahren Ehe von Stefan Schwitter, 37. Mit dem Personal Trainer lebte sie in den USA, wo sie an der TV-Show «America’s Got Talent» teilnahm. Da seien Kinder kein Thema gewesen. Und danach habe ihr der passende Partner gefehlt. «Ich denke, jetzt muss es nicht mehr sein. Aber wenn es sich ergibt … ich war ja auch beruflich eine Spätzünderin.»
Dass ihr Corona einen fetten Strich durch den Herbst ihrer Karriere macht, wie Nina Burri sagt, schmerzt sie. Nach deren Ende könnte sie sich eine Tätigkeit in den Medien, in der Psychologie oder im Tourismus vorstellen. «Ich bin momentan am Abklären, was möglich wäre.» Zuvor hofft sie allerdings, sich noch dieses Jahr wieder verbiegen zu können – auf der Bühne und nicht nur zu Hause.