Wenn aus dem Kamin des Marronihäuschens Rauch aufsteigt und die Nüsse in der Jackentasche ihre angenehme Wärme ausstrahlen, wirds einem doch richtig heimelig ums Herz. Und es ist klar: Der Winter ist da. Wusstet Ihr eigentlich, dass in unseren Breitengraden Kastanien schon lange vor Kartoffeln und Mais zum fixen Bestandteil des Speiseplans gehörten? Man hat sie zu Mehl verarbeitet, mit Quark oder zum Wein gegessen. Früher nannte man die Kastanie auch «Brotbaum der Armen», weil die braunen Nüsse drei- bis viermal mehr Kalorien pro kultivierte Einheit lieferten als andere Pflanzen.
Aber keine Angst, Marroni haben zwar eine ordentliche Portion Kohlehydrate (so um die 200 Kcal pro 100 Gramm). Dafür sind sie fettarm, wirken sich positiv auf den Säure-Basenhaushalt aus, sättigen lange und liefern wichtige Nährstoffe wie Kalium, verschiedenste Vitamine und Folsäure. Zugegeben, in das folgende Dessert kommen noch einige Dickmacher hinzu, aber hey - das Leben ist zu kurz für Knäckebrot. Am meisten Spass macht mir bei der Zubereitung die Meringue. Ich dachte immer, die sei total schwer selber zu machen, aber das ist überhaupt nicht der Fall, und die Eiweissmasse sieht einfach wunderschön fluffig aus. Viel Spass beim Ausprobieren!
*Rezept: Marroni-Traum mit selbstgemachter Meringue*
Zutaten Meringue
2 Eiweiss
100 Gramm feiner Zucker (geht auch mit normalem, aber feiner, weisser Zucker ist besser)
Zutaten Crème
150 bis 200 Gramm Marronipüree
125 Gramm QimiQ (in den meisten Supermärkten erhältlich, meist neben Kaffeerahm zu finden)
140 Gramm Mascarpone
1 1/2 Esslöffel Zucker
1/2 Teelöffel Zimtpulver
Zubereitung Meringue
Das Eiweiss mit einer Prise Salz ganz steif schlagen, Ofen auf 100 Grad Celsius Umluft vorheizen. Dann den feinen Zucker nach und nach zum Eischnee geben, währenddessen immer weiter schlagen. Wenn der ganze Zucker im Eiweiss ist, nochmals 3 bis 4 Minuten schlagen, bis man den Zucker praktisch nicht mehr sieht und die Masse schön zäh geworden ist. Masse in Spritzsack füllen und auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech mit einer Lochtülle runde, flache «Tellerchen» aufspritzen. Drei Viertel des Backblechs mit diesen «Tellern» füllen (sie sollten so breit sein wie das Glas, in dem man das Dessert anrichten wird, siehe Foto), einen Viertel des Backblechs mit Spitzchen befüllen. Die Teller und Spitzchen bei 100 Grad Celsius Umluft im Backofen während ca. einer Stunde trocknen lassen.
Zubereitung Crème
Ungekühltes QimiQ glatt rühren, Zucker einrühren, bis er sich aufgelöst hat, Mascarpone und Marronipüree beigeben, nochmals alles zu einer homogenen Masse verrühren. Jetzt wird angerichtet: Erst eine Schicht Marronipüree ins Glas geben, danach ein Meringue-Tellerchen, danach wieder Marronipüree, dann eine ordentliche Schicht der Crème und so weiter. Das Dessert mit einem der Spitzchen dekorieren.
Wichtig: Dieses Dessert sollte nicht vorbereitet und in den Kühlschrank gestellt werden. Am besten alle Elemente bereithalten und erst kurz vor dem Servieren anrichten, die Meringue verliert sonst ihre knackige Konsistenz.
Tipp: Wenn man keine Lochtülle hat, ist das kein Problem: Masse in einen Gefrierbeutel abfüllen, Ecke abschneiden und man hat seinen Spritzsack.