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Das Plus-Size-Ideal

Hinter diesen Kurven steckt harte Arbeit

Den ganzen Tag nur Fast Food essen und rumgammeln? Von wegen! Auch Curvy Models müssen Trainings- und Ernährungspläne befolgen.

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Ashley Graham (links) posiert mit Plus-Size-Kollegin Tabria Majors.

Ashley Graham (links) posiert mit Plus-Size-Kollegin Tabria Majors.

instagram/ashleygraham

Curvy Models werden gerne als die Vorreiterinnen eines neuen Körperideals gefeiert und gelten als Inbegriff von Body Positivity. Was dabei oft vergessen geht: Auch Plus-Size-Beautys arbeiten hart für den perfekten Body und orientieren sich an gängigen Schönheitsstandards.

Während im normalen Fashion-Business dünn noch immer das Mass aller Dinge ist, heisst das Zauberwort in der Welt der Übergrössen «thick». Das Motto: Pölsterchen ja, aber bitte an den richtigen Stellen. Gemeint sind damit vor allem Po und Busen.

Schlabbrige Oberarme, Cellulite und über den Hosenbund quellende Fettwülste sucht man in Curvy-Kampagnen vergebens – und so absolviert auch die wohl gewichtigste Playerin im Plus-Size-Game taffe Trainings: Ashley Graham stemmt Gewichte, schwitzt beim Cardio und versucht sich neuerdings beim schwerelosen Aerial Yoga. Dabei geht es nicht darum Pfunde zu verlieren, wie die 32-Jährige stets betont. Aber ihre definierten Kurven kommen halt nicht von ungefähr. 

Dementsprechend stopft sich Graham auch keinesfalls nur mit Fast Food voll. Sie achtet genauso auf ihre Ernährung wie ihre schlankeren Kolleginnen. Green Juice, Quinoa-Bowl, Lachsfilet, glutenfreie Pasta mit Grünkohl-Sauce – ein ziemlich gesunder Speiseplan, den die Grösse-44-Schönheit mit Stylecaster geteilt hat. Zwischendurch darf es für die Instagram-Gemeinde dann doch mal was Süsses sein. Und im Gegensatz zu anderen Influencerinnen glaubt man Ashley sogar, dass sie die Kalorienbombe nicht nur fototauglich anknabbert, sondern wirklich verspeist.

Ohne Sport geht es auch bei Ex-GNTM-Kandidatin und Curvy Model Sarina Nowak nicht: «Ich boxe sehr gerne und gehe im Runyon Canyon in L.A., wo ich wohne, wandern», sagt sie im Interview mit Glamour. Beim Essen achte sie darauf, viel Obst und Gemüse zu sich zu nehmen, ausserdem setze sie auf Vollkornprodukte und viel Wasser. «Aber ich esse immer das, worauf ich Lust habe», beteuert sie.

 

Klingt sehr entspannt. Allerdings hat Sarina auch den entscheidenden Vorteil, dass sie von Natur aus dem Idealbild des blonden Kurvenweibs entspricht. Aber: «Nicht jede Plus-Size-Frau ist weiss und hat eine Sanduhr-Figur», gibt Model Philomena Kwao gegenüber der Fashion-Website Who What Wear zu bedenken.

Ihrer Meinung nach gibt es auch im Übergrössen-Bereich noch viel zu wenig Diversität: «Es gibt so viele weitere Formen und Ethnien, die in der Werbung gezeigt werden müssten», findet sie. Und Kollegin Karmi Pinning doppelt im selben Artikel nach: «Das Problem ist, dass Models mit Grösse 38 Werbung machen für eine Kollektion, die erst bei Grösse 42 startet. Es wäre schön, wenn Frauen aller Umfänge die Kleider in der jeweiligen Konfektionsgrösse präsentieren würden.»

Machen wir uns also nichts vor: Auch Ashley Graham und Sarina Nowak sind überdurchschnittlich attraktiv. Und auch sie verkörpern ein Ideal. Das entspricht vielleicht nicht den Massen 90-60-90, dient aber trotzdem vor allem einer Sache: Kleider zu verkaufen.

Immerhin beweisen die Curvy Models, dass man auch fit sein kann, ohne eine schlanke Figur zu haben. Das ist schon mal ein Schritt in Richtung echte Body Positivity, bei der jeder Körper als schön betrachtet wird. Selbst wenn er Speckrollen und Schwabbelarme hat.

Von Marlies Seifert am 16. April 2019 - 15:17 Uhr