Mal pikst es links, dann eher rechts und manchmal sogar gleich auf beiden Seiten – da können die Schuhe noch so gut gefedert, unsere Motivation noch so gross sein. Seitenstechen überfällt uns aus heiterem Himmel und meist genau dann, wenn wir gerade den perfekten Laufrhythmus gefunden haben. Die Füsse gleiten schwungvoll über den Waldboden, die Arme schwingen im Takt – und dann, ohne Vorwarnung: ein stechender Schmerz im Oberbauch, der uns (je nach Intensität) zusammenkrümmen lässt. Zum Glück ist das Seitenstechen nach einer kurzen Pause oft ebenso schnell wieder weg, wie es gekommen ist. Aber: Woher kommt es überhaupt?
Wenn die Milz oder das Zwerchfell reklamieren
Die Ursache von Seitenstechen war übrigens lange auch Experten ein Mysterium. Heute geht man aber von zwei Erklärungen aus, die beide mit der Durchblutung und einer hohen Belastung zu tun haben:
1. Durch die körperliche Anstrengung werden die Milz und die Leber stark durchblutet, was dazu führt, dass sich die beiden (empfindlichen) Organhüllen weiten. Diese ungewohnte Dehnung löst dann einen ziehenden, stechenden Schmerz im Oberbauch aus. Eben das, was wir als Seitenstechen bezeichnen.
2. Die zweite These besagt, dass der Schmerz vom überbeanspruchten Zwerchfell kommt. Das Zwerchfell ist ein für die Atmung sehr wichtiger Muskel, der beim Joggen oder bei anderen Ausdauersportarten stark belastet wird. Kommen wir aus der Puste, muss das Zwerchfell unglaublich fest arbeiten, und wir spüren als Folge davon ein krampfartiges Stechen im Bauch.
Was hilft?
Wer beim Lauftraining noch in den Startlöchern steht oder nach einer langen Durststrecke wieder regelmässig zu Joggen beginnt, sollte sich bewusst auf die Atmung konzentrieren. Die ideale Formel lautet: Kurz, kurz – lang! Mit zwei schnellen Atemzügen durch die Nase ein- und dann langsam ausatmen. Das reguliert die Sauerstoffzufuhr und sorgt für einen stabilen Rhythmus.
Habt ihr noch weitere Tipps gegen Seitenstechen? Verratet es uns in den Kommentaren!