Wenn Fussballgott Christiano Ronaldo in Unterhose zwischen Leopardenkissen am Boden liegt, sich von seiner haarlosen Sphinx-Katze das Gesicht lecken und von Freundin Georgina Rodriguez die Schenkel bearbeiten lässt, dann ist das ein grosser Moment – vor allem für das brummende Gerät, das da über die portugiesischen Gold-Waden wummert. Es handelt sich dabei um eine Massagepistole, die nach dem Prinzip der Perkussionstherapie arbeitet und bereits weitere prominente Luxuskörper wie die von Schauspieler Chris Hemsworth, Model Shanina Shaik und die der in Italien isolierten Familie Ferragni durchschüttelte. Aus Langeweile hat sich schon so mancher angeschossen, aber: Das skurrile Ding soll die Muskeln aktivieren, die Regeneration beschleunigen und Schmerzen lindern. Vom Profisportler bis zur Home-Office-Kartoffel – sollten wir alle mal die Pistole ansetzen?
Eine Gun für Perkussionstherapie – was prasselt da auf unsere Muskeln nieder?
Was nach Trommeln klingt, wie eine unhandliche Bohrmaschine aussieht und übersetzt «Pistole» heisst, bearbeitet mit starken, schnellen Stössen und Vibrationen die Tiefenmuskulatur. Die akkubetriebene Waffe gegen Verspannungen kommt mit unterschiedlichen Aufsätzen, um die verschiedensten Muskelgruppen in verschiedenen Geschwindigkeitsstufen perfekt zu treffen. Von Rücken und Brust über Schulterblätter und Wirbelsäule bis hin zu Oberschenkel und Waden – Das Klopfen fördert die Durchblutung, lockert die Muskeln, löst Verspannungen und dehnt steife Stränge. Inzwischen hüpfen die schweren Massagepistolen nicht nur auf Instagram und dessen Akteuren herum, sondern werden auch im medizinischen Bereich, sowie von Heil- und Chiropraktikern und Physiotherapeuten immer öfter genutzt.
Für wen lohnt sich der goldene Theragun-Schuss?
Klar, Muskelkater kennt jeder. Wie intensiv das vorausgegangene Workout war, das sei dahingestellt und ist jedem selbst überlassen. Übersäuerte Glieder tun weh – basta. Während sich Profi-Athleten in diesem Fall eine intensive Massage gönnen, hockt man selbst meist jammernd auf dem Badewannenrand. Aber Rettung naht: Gebeutelte Sportler dürfen bei Bedarf die Theragun als Ersatz für eine fachmännische Tiefengewebsmassage zu Hause begrüssen. Die legt zwar nicht Hand, aber den Trommel-Kolben an.
Der Erfinder der Massagepistole, US-Chiropraktiker Jason Wersland, handelte im Übrigen nicht ganz uneigennützig: Er soll seine starken Rückenbeschwerden, unter denen er seit einem Motorrad-Unfalls litt, erst durch perkussive Massage losgeworden sein. Die Theragun kümmert sich also nicht nur um Muskelkater, sondern lindert, wie bereits erwähnt, ausserdem Schmerzen oder dient der reinen Entspannung. Wer derzeit unter den Folgen des vermeintlich süssen Home Offices, dem täglichen Arbeiten ohne Bürostuhl und wenig Bewegung leidet, kann sich mit dem Gadget auch das sogenannte Tech Neck wegschiessen – oder sich beim Netflixen schlicht und einfach angenehm durchrütteln lassen. Bis auf wenige Stellen klappt das mit der Self Care nämlich ganz wunderbar. Denn wer hat noch nie davon geträumt, sich ohne fremde Hilfe selbst zu massieren?