Für Yogis und Yoginis gilt grundsätzlich: «Macht, was sich gut anfühlt.» Das kann bedeuten, dass man an manchen Tagen super fit ist und eine Stellung total lange halten kann, oder, dass einem an anderen Tagen einfach nichts gelingen will. Was beides völlig okay ist – bloss nichts erzwingen. Wie stark man sich während der Periode beugen, verrenken und dehnen möchte, muss am Ende deshalb auch jeder für sich selbst entscheiden. Aber folgende Tipps helfen euch – für den Fall, dass ihr euch nicht ganz sicher seid:
1. Sorgt für einen weichen Bauchraum
Gewisse Yoga-Stellungen (Twist im Schneidersitz oder Drehsitz) können den Bereich, in dem die Gebärmutter liegt, verengen. Entsteht ein zu starker Druck, kann sich die Blutung verstärken. Es ist deshalb keine schlechte Idee, bei Drehübungen vorsichtig zu sein! Zieht während der Mens vielleicht auch nicht eure engste Leggings an – die drücken nur unangenehm in den Bauch.
2. Lasst kräftigende Bauchübungen weg
Macht eine Pause, wenn euch der Unterarmstütz oder das Boot (Navasana) zu anstrengend ist – die beiden Übungen können den bereits angespannten Bauch belasten. Und keine Sorge: Um euer Sixpack zu trainieren, könnt ihr dann in der nächsten Lektion wieder Vollgas geben!
3. Umkehrhaltungen ...
... die wohl meistdiskutierten Stellungen, wenn es um den weiblichen Zyklus geht. Ist es ungesund, wenn die Menstruation im Kopfstand sozusagen «in die falsche Richtung» fliesst? In der indischen Heilkunst Ayurveda geht man davon aus. Und auch Geeta S. Iyengar, die Tochter des führenden Yoga-Lehrers B.K.S Iyengar, empfiehlt, vor allem zu Beginn der Periode keine Umkehrhaltungen zu praktizieren.
4. Geht Rückenbeugen langsam an
Rückenbeugen fördern die Konzentration und wirken sich positiv auf die Atmung aus – aber sie sind auch energetisierend und stärken den unteren Rücken. Letzteres ist während der Periode nicht unbedingt ideal, weil der Bereich um Hüfte und Steissbein durch die Hormone eher weich ist. Es ist deshalb besser, nur sanfte Rückenbeugen zu machen und nicht zu lange in diesen Stellungen zu bleiben.
Wer sich nicht zu sehr pusht und während der Mens auf seinen Bauch hört, kann (falls es sich gut anfühlt) Yoga machen.