Wer schon einmal auf Sizilien am Strand lag, erinnert sich nicht nur an das Rauschen des Meeres, sondern ziemlich sicher auch an die Rufe der Fruttivendolos: «Coco bello, Lupini freschi», schallt es von Sonnenliege zu Sonnenliege. Und nie schmecken Kokosnüsse und Lupinen so gut, wie wenn man gleichzeitig den Sand zwischen den Zehen spürt. Schon Fernweh? Und Lust auf ein Stück Sommer?
Nur die Süssen kommen auf den Teller
Das essbare Ferien-Feeling gibt es zum Glück auch bei uns zu kaufen. Am ehesten findet man sie eingelegt, wie süssen Mais zum Beispiel. Süss sollten sie unbedingt sein, denn Bitterlupinen enthalten Giftstoffe und dürfen nicht gegessen werden. Lupinen sind Hülsenfrüchte. Die Pflanze erkennt man an den langstieligen Blättern, welche oft mit silbrigen Härchen bedeckt sind. Die offenen Blüten ragen senkrecht wie Ähren in den Himmel. Essen tun wir ihre Samen, welche aussehen wie Mais in XXL-Format.
Die Samen von weissen, blauen und gelben Lupinen eignen sich besonders, um Lebensmittel herzustellen. So zum Beispiel pflanzliche Milch, Joghurt, Pudding, Mayonnaise oder Aufstriche. Das Beste an Lupinen, neben dem kulinarischen Genuss: Sie sind wahre Superstars, wenn es um den Eiweissgehalt geht. So kommen sie mit 40 Prozent Protein locker an den Gehalt der Sojabohne. On top: Der Fettanteil der Lupinensamen ist mit bis zu sieben Prozent deutlich niedriger als der von Soja.
Senkt auch zu hohe Cholesterinwerte
Und als wäre das noch nicht genug, zeigten Untersuchungen der Universität Halle, dass die Ballaststoffe und die Eiweisse der Lupinen eine cholesterinsenkende Wirkung haben. Die Samen liefern ausserdem die Vitamine A und B1 sowie Mineralstoffe wie Kalium, Calcium, Magnesium und Eisen.
Wer jetzt nicht bis zu seinem nächsten Strand-Aufenthalt warten will, um nach Fruttivendolo Ausschau zu halten – geht auch im nächsten Laden mitten im Winter.