Wir haben gedacht, wir tun unserem Körper etwas Gutes, indem wir auf aluminiumfreie Deos setzen. Haben uns informiert und uns deshalb monatelang durch das breite Angebot getestet – und jetzt das: Hautpilz! Erstaunlich ist das laut Dr. med. Daniela Kleeman nicht. «Da die Schweissproduktion durch aluminiumfreie Deos nicht eingedämmt wird, sind die Achseln meist feuchter als bei Deos mit Aluminium. Dadurch entsteht ein feucht-warmes Klima, was die Vermehrung von Pilzen und Bakterien begünstigt», weiss die Fachärztin FMH Dermatologie mit Praxis in Zürich.
Darüber hinaus haben die Inhaltsstoffe, welche anstelle der Aluminiumsalze verwendet werden, teilweise unangenehme Nebenwirkungen: «Es kann vorkommen, dass gewisse Leute auf die Inhaltsstoffe allergisch reagieren oder die Stoffe zu Hautirritationen führen», so Kleeman.
Ganz grundsätzlich lässt sich sagen: Je stärker wir schwitzen, desto eher bekommen wir Irritationen oder Infektionen in den Achselhöhlen. Die Dermatologin gibt dann auch unumwunden zu, dass sie persönlich nicht viel von aluminiumfreien Produkten hält. «Da sie lediglich als Deodorant wirken, und keinen Einfluss auf die Schweissbildung haben», begründet sie. Zudem sei bislang in keiner medizinischen Studie belegt worden, dass Aluminium tatsächlich Ursache für Alzheimer oder Brustkrebs sein soll.
Auch die Schweizer Krebsliga hat darum grundsätzlich nichts gegen den Gebrauch von Alu-Deos einzuwenden. Ihre einzige Empfehlung: Das Deo nicht gleich nach dem Rasieren auftragen, da das Aluminium durch eine leicht verletzte Haut besser in den Körper gelangen kann.
«In den Fällen, in denen eine Person stark schwitzt, rate ich daher logischerweise zu einem Deo mit Aluminiumsalzen», so Kleeman. «Will eine Person partout keine Deos mit Aluminium, möchte aber die Schweissproduktion verringern, rate ich zu Botulinumtoxin. Das funktioniert immer und hält mehrere Monate an.» Wie genau die Botox-Injektion funktioniert, haben wir hier schon mal beschrieben >
Hautpilz unter den Armen lässt sich am besten vermeiden, indem ihr dafür sorgt, dass die Achseln möglichst trocken bleiben. Verzichtet deshalb auf eng anliegende oder synthetische Kleidung, unter der ihr stark schwitzt. «Man sollte sich stets gut abtrocknen nach dem Duschen oder Baden, eventuell keimreduzierende Duschmittel verwenden, wenn man zu Infektionen unter den Achseln neigt», empfiehlt Kleeman weiter.
Und einen Gratistipp haben wir noch obendrauf: Keine Deo-Sticks, Cremes oder Roll-ons mit der besten Freundin teilen – besonders wenn sie aluminiumfrei sind. Denn die Pilzsporen lassen sich übertragen.