Das Make-up verläuft, das Deo hält schon lange nicht mehr und unter den Armen bilden sich dunkle Ränder – nein, hübsch und wohlriechend macht uns der Schweiss wirklich nicht. Wichtig ist er trotzdem, denn wenn die Temperaturen steigen, sorgt er dafür, dass sich unser Körper nicht überhitzt. Ein notwendiges Übel also, dem wir jedoch nicht hilflos ausgeliefert sind. Denn: Auch richtiges Schwitzen kann man lernen.
Wenn wir regelmässig Sport treiben, trainieren wir nämlich auch unsere Schweissdrüsen. Je öfter wir uns anstrengen, desto schneller gewöhnt sich der Körper an die höhere Belastung und beginnt sich auf eine angenehme Betriebstemperatur herunterzukühlen. Wer regelmässig joggt, wird schon nach wenigen Minuten leichtem Laufen einen feinen, gleichmässigen Schweissfilm auf der Haut spüren, über den die innere Hitze verdunsten kann.
Bei Untrainierten ist die sogenannte Thermoregulation weniger im Lot. Ihr Körper ist schnell überfordert und produziert nach einem ersten Hitzeschock so viel Schweiss, dass sich dicke Tropfen bilden, welche weniger gut verdampfen. Sportliche Menschen schwitzen bei höherer Belastung also nicht einfach nur mehr, sondern vor allem effizienter.
Wenn sie sich verausgaben, steht Sportler also schneller der Schweiss auf der Stirn als Couch Potatos. Bei einer normalen alltäglichen Belastung sieht es hingegen ganz anders aus. Hier kommen trainierte Menschen weniger schnell ins Schwitzen, da sie sich bei gleicher Leistung – zum Beispiel beim Hochlaufen von vier Stockwerken – viel weniger anstrengen müssen als Untrainierte. Nur wegen ein paar Treppenstufen gerät ihr Herz-Kreislaufsystem noch lange nicht aus der Ruhe.
Kommen bei Gluthitze dann doch auch trainierte Schweissdrüsen auf Touren, sondern sie einen relativ dünnflüssigen Saft ab – weil der Körper weniger, für die Leistungsfähigkeit wichtige, Mineralien ausscheidet. Aus diesem Grund ist Sportlerschweiss in der Regel auch deutlich geruchsärmer.
Auch wer in die Sauna geht, trainiert seine Schweissdrüsen – allerdings bei Weitem nicht so intensiv wie beim Sport. Beim Saunagang wird die Wärme von aussen zugeführt, während der Körper sie beim Sport selbst produziert.
Ausserdem ist es für die Schwitzbude gerade eh viel zu heiss. Darum: Ab aufs Laufband im hoffentlich angenehm klimatisierten Gym! Oder ihr beherzigt unsere Tipps fürs Trainieren bei Hitze und verlegt das Training nach draussen. Dann könnt ihr die schönen Sommertage ganz ohne Schweissausbrüche und deren unangenehme Folgen geniessen.