250’000 Süchtige. So hoch schätzt die Website Suchtmonitoring.ch die Zahl der alkoholabhängigen Schweizer. Hinzu kommt, dass jeder 5. Bewohner unseres Landes seinen eigenen Konsum als risikoreich angibt. Und obwohl wir eigentlich alle wissen, dass Alkohol eine gefährliche Droge ist, erschrecken die Zahlen. Für die meisten von uns gehört das eine oder andere Glas Rosé ein paar Mal im Monat fest dazu. Auch ein Bier zum Apéro, ein Wein zum Essen und ein paar Shots während des Ausgangs sind keine Seltenheit. Ist das schon gefährlich? Wir zeigen, auf welche Zeichen wir achten sollten.
Nachschenken, bitte?
Für risikoarmen oder -reichen Alkoholkonsum gibt es klare Grenzwerte: Bei Frauen liegt der bei 12 Gramm reinen Alkohols pro Tag, bei zwei alkoholfreien Tagen in der Woche. Sollen wir das grosse Fragezeichen in eurem Kopf mal in Wein umrechnen? Achtung, es wird frustrierend, denn die Antwort lautet: ein Glas. Wer sich also mehrmals in der Woche nachschenkt, sollte hellhörig werden.
Gehen wir aus?
Die magische Grenze von fünf Tagen pro Woche haben wir ja gerade schon angesprochen. Diese Richtwerte stammen von der deutschen Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung – das Schweizer Pendant, das Bundesamt für Gesundheit, hat keine solche Grenze vorgeschrieben. Trotzdem sollte klar sein, dass täglicher Konsum über einen langen Zeitraum hinweg schädlich ist – auch, wenn jeweils nur kleine Mengen konsumiert werden.
Cant’t stop, won’t stop?
Wer schon einmal erlebt hat, dass er an einem Abend einfach nicht aufhören konnte zu trinken, sollte besonders aufmerksam sein. So ein Verhalten kann ein Anzeichen dafür sein, in den missbräuchlichen Konsum zu rutschen – und der geht mit mehr einher als nur etwas Kopfschmerz.
Nimmst du echt noch einen?
Wer kennts nicht: Nach dem Dezember fragen wir uns selbst, ob mit unserem Alkoholkonsum alles in Ordnung ist und nehmen uns vor, in Zukunft etwas weniger zu trinken. Kommt das nur nach den Feiertagen vor, muss das noch kein Grund zur Sorge sein. Doch wenn auch eure Freunde oder Bekannten euch schon mal auf die Mengen, die ihr trinkt, angesprochen haben, solltet ihr hellhörig werden. Ein Glas weniger ist immer die bessere Entscheidung!
Kontrolle wird überbewertet?
In der Jugend ist das wohl fast jedem von uns schon einmal passiert: Wir haben es mit dem Alkohol masslos übertrieben, hatten keine Kontrolle mehr über uns selbst und am nächsten Morgen nur noch bruchstückhaft die Erinnerung daran, was am Abend zuvor passiert ist. Kommt dieses Szenario auch jetzt noch regelmässig vor? Das solltet ihr als grosses Warnsignal verstehen und unbedingt versuchen, euren Konsum zu reduzieren.
Wer es allein nicht schafft, den eigenen Konsum herunterzufahren oder einzustellen, kann und sollte sich auf alle Fälle Unterstützung holen. Niemand muss diesen Kampf alleine führen. Hilfe findet ihr zum Beispiel auf suchtschweiz.ch.