Aktuell vergeht kein Tag, an dem keine neuen Corona-Fälle bekannt gegeben werden. Konzerte und Sportevents werden abgesagt. Desinfektionsmittel ist kaum mehr zu bekommen und die befürchteten Hamsterkäufe sind längst Realität. Und auch, wenn Panik natürlich nie die richtige Reaktion ist: Die Angst in der Öffentlichkeit steigt.
Die Regeln bisher
Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) versucht, mit einer Informationskampagne aufzuklären und mit Verhaltensregeln für die Bevölkerung vor einer weiteren Ausbreitung des Virus zu schützen. Konkret erklärte uns ein gelbes Plakat bisher: Wascht eure Hände gründlich mit Seife, niest und hustet in die Armbeuge oder – noch besser – in ein Taschentuch und bleibt zu Hause, wenn euch Fieber und Husten plagen. So weit, so gut.
Das ist neu
Seit Montag ist das besagte Plakat nun nicht mehr gelb, sondern leuchtend rot. Und es steht mehr darauf. Zusätzlich zu den bisherigen Regeln rät der Bund uns zu drei weiteren Massnahmen. Wir erklären, was die Punkte im einzelnen bedeuten:
- Vermeidet es, Hände zu schütteln
Das Coronavirus wird durch Tröpfcheninfektion übertragen. Das heisst, wir müssen mit einer infizierten Person Kontakt haben, um uns anzustecken. Mit ihr – oder ihren Viren. Unsere Hände kommen den ganzen Tag über mit jeder Menge Dinge in Kontakt. Türklinken, Tastaturen, Haltestangen in Tram und Bus – und üblicherweise auch mit vielen fremden Händen, die ebenfalls Bakterien an sich tragen. Da ist es eine gute Idee, Letzteres einzudämmen. Und: Das gilt auch für Küsschen (egal welcher Art) und andere Begrüssungsrituale, die weiter gehen, als ein freundliches Lächeln und Nicken. - Geht nur nach telefonischer Absprache in eine Arztpraxis oder Notfallstation
Bei typischen Symptomen wie Atembeschwerden, Fieber oder Husten ist es immer ein Risiko für andere, wenn ihr euch in die Öffentlichkeit begebt. Um in die nächste Arztpraxis zu gelangen, lässt sich dies aber meistens nicht umgehen. Das BGA empfiehlt deshalb, erst einmal telefonisch Absprache mit dem Arzt oder der Gesundheitseinrichtung zu halten und zu besprechen, wie das weitere Vorgehen ist. Ausserdem gilt es, unbedingt zu erwähnen, wenn man sich vor kurzem in einem anderen, vom Coronavirus betroffenen Land aufgehalten hat. - Werft das Papiertaschentuch nach Gebrauch in einen geschlossenen Abfalleimer
Die dritte Verhaltensregel dürfte diejenige sein, die am schwersten umzusetzen ist: Verwendete Papiertaschentücher sollten ab sofort nur noch in verschliessbaren Abfalleimern entsorgt werden. Allein hier im Büro ist das fast unmöglich. Um auszuschliessen, dass sich die Viren nach dem Niesen oder Husten weiter ausbreiten, ist der Schritt aber durchaus sinnvoll. Auch wenn man sich allein von der Anwesenheit des Taschentuchs nicht anstecken kann: Mit einem offenen Abfalleimer kommt man schnell mal näher in Kontakt, als einem lieb ist (ist der Stift hineingefallen oder war der Brief doch noch wichtig?). Geht es gerade nicht anders, ist die beste Lösung, die eigenen Taschentücher zum Beispiel in der Hosentasche oder einem zugeknoteten Plastiksack unterzubringen und sie zu Hause zu entsorgen.