Winterzeit ist Kuschelzeit. Wir schmeissen uns in den Ganzkörperpyjama, ziehen Grosis selbstgestrickte Wollsocken an und gönnen uns eine Tasse Tee. Dann wickeln wir uns in die flauschige Bettdecke ein und bleiben den ganzen Tag drin liegen. Am besten nicht mehr bewegen. Nie. Mehr.
Doch je länger wir uns in warmen, geschlossenen Räumen aufhalten, umso unangenehmer wird es. Warum? Unsere Haut ist so trocken wie ein Staubkorn in der Sahara und irgendwie wird die Luft langsam dünn. Dass der Übeltäter dieser Unannehmlichkeiten direkt im Zimmer ist und uns ganz provokant anstarrt, war uns jedoch nicht bewusst. Bis jetzt.
Zugegeben: Eigentlich ist es sonnenklar. Die Heizung läuft in der Winterzeit auf Hochtouren – und ist damit ein totaler Spielverderber. Aber keine Sorge, wir haben für alle Problemchen, den einen oder anderen Trick auf Lager.
Trocken, trockener, unsere Haut
Im Winter ist unsere Haut ganz besonders anfällig. Sie bildet in der Kälte weniger Talg, ihr natürlicher Fettfilm schrumpft, weshalb die Feuchtigkeit schneller verdunstet. Die Heizungsluft kurbelt diesen Vorgang an und trocknet die Haut damit noch zusätzlich aus. Um dem entgegenzuwirken, müssen wir uns gut um unsere Haut kümmern. Tragt über Nacht Feuchtigkeitscreme oder -öl auf und duscht nicht zu heiss, damit eure natürliche Schutz- und Fettschicht möglichst gut erhalten bleibt. Und wie immer gilt: Trinken, trinken, trinken!
Heizung an, Augenschutz aus
Ihr kennt das bestimmt: Man wacht morgens auf und hat das Gefühl, durch einen Schleier zu blicken. Der Schleier ist aber nichts anderes als Schleim, der sich über Nacht angesammelt hat. Die Ursache? Die Luft der Heizung trocknet den Tränenfilm eurer Augen aus. Der sorgt für die Befeuchtung des Auges, dient als Infektionsschutz und ist für die Sauerstoffversorgung der Hornhaut verantwortlich. Ohne ihn ist das Auge erschöpft oder juckt und brennt teilweise sogar.
Am besten gönnt ihr euch deshalb tagsüber kleine Bildschirmpausen. Und Blinzeln nicht vergessen! Mit jedem Lidschlag verteilt sich der Tränenfilm und befeuchtet das Auge. Wenn gar nichts mehr hilft: Befeuchtende Augentropfen aus der Apotheke können Wunder wirken.
Freie Bahn für Erkältungsviren
Habt ihr euch eigentlich schon einmal gefragt, warum wir uns im Winter eher erkälten als im Sommer? Denn Überraschung: Auch hier ist die Heizung mit Schuld! Durch die trockene Luft wird unserer Nasenschleimhaut Feuchtigkeit entzogen. Die Folge? Die kleinen Flimmerhärchen im Naseninnern verkleben. Sie können keine Bakterien mehr abfangen und verlieren ihre Schutz- und Reinigungsfunktion. Ergo: Erkältungsviren spazieren ganz gemütlich an den verklebten Härchen vorbei und zetteln Erkältungen, Niesreiz und Nasenbluten an.
Um das zu verhindern, solltet ihr euch ein Meersalzspray aus der Apotheke besorgen und Wasserdampf inhalieren. Damit werden die Härchen befreit und die Bakterien haben keine Chance mehr. Ausserdem hilft es, einige Pflanzen aufzustellen, die uns mit frischem Sauerstoff versorgen.
Rettet die Zimmerpflanzen vor der Heizungsluft
Apropos Pflanzen: Für Zimmerpflanzen ist der Winter die reinste Hölle. Während die Fussbodenheizung uns gemütlich warm hält, wirkt sie für Pflanzen eher wie ein Grill: Die Hitze von unten trocknet sie aus und raubt ihnen die Luft. Am besten stellt ihr euer Grünzeug deshalb auf einen Fenstersims, damit sie nicht direkt am Boden kauern und sie bei Gelegenheit auch mal ein bisschen Sonnenschein abkriegen. Aber Achtung: Wenn unter dem Fenstersims ein Radiator lauert, wählt bitte einen anderen, erhöhten Platz.
Was eigentlich klar sein sollte: Vergesst das Giessen nicht! Das Wasser verdunstet auf den Grünlingen durch ihre Blätter, sie reichern so die Luft mit Feuchtigkeit an und bieten uns damit einen natürlichen Luftbefeuchter.