Die Sepsis, umgangssprachlich auch als Blutvergiftung bekannt, ist eine Erkrankung, die den gesamten Körper erfassen kann. Verursacht wird sie durch verschiedene Erreger wie Bakterien, Viren, Pilze oder Parasiten, die durch entzündete Wunden in den Körper gelangen oder sich von bereits bestehenden Infektionen ausbreiten. Wenn die Erreger über die Blutbahn den gesamten Organismus erreichen, wird die Infektion lebensbedrohlich. Seit 2017 ist die Sepsis auch durch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eine globale Bedrohung eingestuft.
Ende August 2022 ist auch die südafrikanische Schauspielerin Charlbi Dean Kriek (1990-2022) plötzlich im Alter von nur 32 Jahren an einer bakteriellen Sepsis gestorben, wie die Obduktion in New York ergab. Zuletzt hielt sich auch Madonna (64) im Juni dieses Jahres mit einer schweren Infektion in einem Krankenhaus auf und erholt sich derzeit von dieser.
Sepsis: Eine stille Gefahr für den Organismus
Eine Sepsis kann jeden treffen. Sie wird allerdings oft zu spät erkannt und auch nicht rechtzeitig behandelt. Denn noch immer gestaltet sich eine Diagnose in vielen Fällen als schwierig, da die Symptome auch auf andere Erkrankungen hinweisen können. Gründe dafür sind beispielsweise ein höheres Alter, ein geschwächtes Immunsystem, chronische Erkrankungen oder auch Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme, aber auch Alkohol und Drogen.
Typische Anzeichen einer Blutvergiftung
Um eine Sepsis zu erkennen, ist es entscheidend, eine nachweisbare Infektion im Körper zu identifizieren, von der die Gefahr einer Ausbreitung der Sepsis ausgeht. Daneben gibt es typische klinische Symptome, die man bei dem Verdacht einer Blutvergiftung selbst erkennen kann:
- Herzrasen, schneller Puls.
- Blutdruckabfall, niedriger Blutdruck.
- Beschleunigte Atmung, Kurzatmigkeit.
- Durchfall, Übelkeit, Erbrechen.
- Verwirrtheit, Benommenheit, Wesensveränderung.
- Starke Schmerzen.
- Fieber oder Unterkühlung mit Schüttelfrost und kalter/feuchter Haut.
- Fleckige Haut.
In besonders schweren Fällen kommt es durch eine Blutvergiftung auch zu einem Septischen Schock. Das kann zu einem Multiorganversagen und Tod führen, insbesondere wenn die Symptome nicht rechtzeitig erkannt und umgehend behandelt werden. Der bekannte rote Strich auf der Haut ist jedoch kein typisches Zeichen dieser Krankheit.
Kinder sind besonders gefährdet
Vor allem Kinder und Neugeborene seien besonders gefährdet. Denn die typischen Symptome können bei ihnen sehr unspezifisch sein und von Fieber über Bauchschmerzen bis hin zu Erbrechen reichen.
Und auch so mancher Insektenstich kann eine zusätzliche Gefahr darstellen. Obwohl Insektenstiche nicht zwangsläufig zu einer Blutvergiftung führen, kann es dennoch gefährlich werden, wenn die Einstichstelle aufgekratzt wird. Dadurch können Bakterien in die Wunde gelangen und eine Entzündung verursachen, die sich in seltenen Fällen zu einer Blutvergiftung entwickelt.
Jede Minute zählt: Eine Blutvergiftung erkennen und behandeln
Im Falle einer Blutvergiftung ist schnelles Handeln entscheidend. Denn: Jede Sepsis gilt als Notfall. Wenn ein Verdacht besteht, sollte sofort der Notruf gewählt werden oder die betroffene Person zur schnellen medizinischen Versorgung in ein Krankenhaus gebracht werden. Eine Sepsis wird zunächst mit Infusionen und Antibiotika behandelt, um die Infektion einzudämmen.
Um einer Sepsis vorzubeugen, ist eine gute Hygiene, wie regelmässiges Händewaschen wichtig. Dies kann dazu beitragen, das Risiko von Infektionen zu verringern. Auch offene Wunden sollten immer direkt und sorgfältig gereinigt werden. Viele Krankheiten werden ausserdem durch regelmässige Impfungen sowie den jährlichen Grippeimpfstoff verhindert – einen effektiven Schutz gibt es jedoch nicht.