Vorsicht ist besser als Nachsicht. Diese Expertentipps beugen Karies und Parodontitis vor:
1. Putz-Häufigkeit
Zweimal täglich, und zwar nach dem Essen. Wer Säurehaltiges wie Früchte gegessen oder Kaffee, Softdrinks oder Sportgetränke zu sich genommen hat, sollte mit Reinigen mindestens 30 Minuten warten. Oder den Mund mit Wasser ausspülen, um die Säure vom Zahnschmelz zu entfernen. Wer die halbe Stunde nicht abwartet, riskiert, dass die Säure den Zahnschmelz weich und angreifbar macht. Bei der Reinigung können die Borsten sowie die Partikel, die in der Zahnpasta enthalten sind, den Zahnschmelz zerkratzen und den Zähnen schaden.
2. Zahnseide
Dental Floss oder Sticks sind ein Muss. Denn unsere Zähne haben nicht nur eine Aussen- und Innenseite, sondern auch eine Kaufläche sowie Zwischenräume. An Letztere kommt eine Zahnbürste nicht ausreichend heran. Weil Karies meistens in den Zahnzwischenräumen entsteht, ist es wichtig, regelmässig zur Zahnseide zu greifen. Im Idealfall sollte sie einmal täglich verwendet werden, und zwar vor dem Schlafengehen. Auf diese Weise bleiben keine Speisereste über Nacht zwischen den Zähnen stecken.
3. Fluorid
Fluorid ist der wichtigste Inhaltsstoff von Zahnpasta und spielt eine Schlüsselrolle in der Kariesprophylaxe. Das Reinigungsprodukt sollte idealerweise einen Fluoridgehalt von 1000 bis 1500 ppm (parts per million) aufweisen. Bei Kinderzahnpasta reichen maximal 500 ppm. Bei einer Junior-Zahnpasta für Sechs- bis Zwölfjährige sollte der Fluoridgehalt gleich sein wie bei Zahnpasta für Erwachsene. Sie unterscheidet sich lediglich im Geschmack. Wer unsicher ist, fragt am besten bei der Dentalhygienikerin oder dem Dentalhygieniker des Vertrauens nach.
4. Schlechter Atem: Ursachen
Mundgeruch hat viele Ursachen: eine schlechte Mundhygiene, Parodontalerkrankungen, bakterielle Zungenbeläge oder generelle Erkrankungen im Mund-, Nasen- oder Rachenraum. Mundgeruch wird sowohl durch einen verminderten Speichelfluss als auch durch den persönlichen Lifestyle beeinflusst. Sprich: Zigaretten, Alkohol, Stress und eine Diät können den Mund zusätzlich austrocknen.
5. Bleaching
Ob das Aufhellen der Zähne schädlich ist, hängt von der Methode ab. Das Zoom-Power-Bleaching zum Beispiel ist ein schonendes Verfahren, das die Zähne um bis zu acht Nuancen heller machen kann. Dieses sogenannte In-Office-Bleaching wird in der Praxis durch geschultes Personal durchgeführt. Wer seine Beisserchen lieber im Alleingang zu Hause aufhellen will, kann das mit einem Home-Bleaching machen. Hierfür wird in einem zahntechnischen Labor eine aufs Gebiss angepasste Schiene hergestellt. Zusammen mit einem Spezialgel lassen sich damit die Zähne jederzeit und nach Bedarf aufhellen. Achtung: Ein Home-Bleaching kann bei Unwissenheit und falscher Anwendung zu Schäden am Zahnfleisch und an den Zähnen führen.
6. Zahnpasta
Wer die Zutatenliste auf der Packungsrückseite studiert, wird über Namen wie Saccharin (Süssstoff), Sorbitol (Feuchthaltemittel), Aromen für frischen Geschmack, Farbstoffe (CI + Zahlen), PEG, Natriumlaurylsulfat und Hydrated Silica (Kieselsäurepulver) stossen. Sie bewirken, dass die Zahnpasta eine angenehme Konsistenz und einen guten Geschmack hat. Doch Vorsicht: Damit Nahrungsreste und Plaque wirksam von der Zahnoberfläche abgetragen werden, hat Kieselsäurepulver eine abrasive Wirkung, ähnlich wie feines Schmirgelpapier. Wie stark abrasiv eine Zahnpasta ist, lässt sich über den RDA-Wert feststellen. Er sollte nicht über 80 liegen.
7. Zahnbürste
Eine Zahnbürste sollten wir alle zwei bis drei Monate durch eine neue ersetzen. Der Grund: Abgenutzte Borsten reinigen unsere Beisserchen nicht gründlich genug, und es sammeln sich zudem Bakterien auf der Zahnbürste an. Wer abgenutzten Borsten vorbeugen will, sollte beim Putzen nicht zu viel Druck auf die Zähne ausüben. Gut zu wissen: Nach einer auskurierten Erkältung oder Grippe sollten wir eine Bürste vorzeitig entsorgen – auch wenn sie eigentlich noch intakt ist. Wer das nicht tut, riskiert, dass sie oder er nochmals krank wird.
8. Mundgeruch:
Liegt eine Parodontalerkrankung, mangelnde Pflege oder Zungenbelag vor, reicht es, die Mundhygiene zu intensivieren. Zahnseide und eine tägliche Zungenreinigung sind ein Muss. Mundwasser oder Pfefferminzbonbons sind keine Lösung, weil sie den Mundgeruch nur kurzfristig überdecken. Da die antibakteriellen Inhaltsstoffe in einem Mundwasser sowohl die schädlichen als auch die nützlichen Bakterien in der Mundhöhle abtöten, wird bei einer regelmässigen Anwendung die natürliche Mundflora zerstört, was die Geruchsbildung zusätzlich begünstigt.
9. Dentalhygiene
Wer regelmässig zur Dentalhygiene geht, beugt Belag und Zahnstein vor. Dadurch sind die Zähne und das Zahnfleisch weniger anfällig für Karies und Parodontitis. Bei einem gesunden Gebiss reichen ein bis zwei professionelle Reinigungen pro Jahr. Menschen, die rauchen oder schwer zugängliche Stellen im Mund, einen grossen Zahnersatz oder eine Erkrankung wie Diabetes haben, sollten öfter zur DH.