Ob Frauen anders als Männer fasten sollten, lässt sich nur schwer eindeutig beantworten. Eines steht aber fest: Wer sich trotzdem gut damit fühlt, kann natürlich nach Stechuhr essen. Was theoretisch prima klingt, muss praktisch nicht wirksam sein. Doch immerhin: Der Glaube, sich damit etwas Gutes zu tun, hat eine positive Wirkung auf Körper und Geist. Das ist übrigens wissenschaftlich erwiesen. Und man sollte trotz Diät unbedingt genug vom richtig Wichtigem essen: Vitamine, Spurenelemente und genügend Ballaststoffe sind die wichtigsten Bausteine – und zwar bei Frauen und Männer.
Beim Intervallfasten verzichtet man nicht komplett auf Nahrung, sondern nur für eine bestimmte Zeit. So kann man etwa an fünf Tagen in der Woche etwas essen und an zweien nicht. Das nennt sich im Fasten-Sprech 5:2. Am beliebtesten scheint aber die 16:8-Methode. Sie unterteilt den Tag in eine 16-stündige Periode, in der man nichts, und eine 8-stündige Phase, in der man etwas essen darf. Wahrscheinlich ist 16:8 so beliebt, weil man Teile der Fastenperiode einfach verschlafen kann. Man isst also normal zu Abend, geht ins Bett, verzichtet morgens aufs Frühstück und isst wieder zu Mittag.
Was verspricht Intervallfasten?
Rein körperlich soll das Fasten den Zucker- und Fettstoffwechsel verbessern und Entzündungen im Körper lindern. Das soll nicht nur mehr Energie geben, sondern auch das Risiko für Krankheiten wie Diabetes vermindern (alles nachzulesen in den Büchern zum Thema). Und zumindest bei (Labor-)Mäusen hat das Fasten auch eine lebensverlängernde Wirkung.
Eine entscheidende Rolle scheint dabei der Prozess der Autophagie zu spielen, der durch das Kaloriendefizit angeregt wird. Das ist ein körperlicher Selbstreinigungsprozess, bei dem Zellen eigene alte oder beschädigte Bestandteile abbauen und weiterverwerten. Während man beim Fasten also auf Nahrung verzichtet, frisst sich der Körper in gewisser Weise selbst auf. Das ist so cool, wie es gruselig ist.
Der wissenschaftliche Beweis?
Allerdings gibt es bisher vor allem Studien, die mit Tieren durchgeführt wurden, und nur wenige mit Menschen. Dadurch sind die Ergebnisse nicht 1:1 übertragbar. In kleineren Studien mit Menschen hat sich aber gezeigt, dass man mit Intervallfasten abnehmen kann und seinen Schlaf verbessert. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung sieht den Trend zum Intervallfasten eher kritisch. «Die meisten Konzepte des Intervallfastens beinhalten keine oder nur sehr vage Empfehlungen zur Lebensmittelauswahl. Darum findet alleine durch das intermittierende Fasten in der Regel keine Ernährungsumstellung hin zu einer ernährungsphysiologisch günstigen Lebensmittelauswahl statt», heisst es. Durch Fasten alleine, ist es also nicht getan. Eine Ernährungsumstellung muss auch her.
Gibt es Unterschiede zwischen Männern und Frauen?
Gerade bei Frauen geht gemäss SRF online Intervallfasten jedoch auch mit negativen Erfahrungen einher. In Online-Foren und Blogbeiträgen ist von Stimmungsschwankungen, Müdigkeit und einem gestörten Zyklus zu lesen. Bei einigen Frauen bleibt die Mens sogar ganz aus. Es gibt zu diesen Symptomen mögliche, aber nicht abschliessende Erklärungsversuche.
Es könnte beispielsweise am Hormonhaushalt liegen. Die beiden Sexualhormone Östrogen und Progesteron, die etwa Eisprung, Stoffwechsel und Stimmung regulieren, reagieren sensibel auf die Energiezufuhr. Bei Männern läuft die Produktion dieser Hormone konstanter ab. Bei Frauen nur zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt innerhalb des Zyklus, weshalb sie empfindlicher sind, wenn Veränderungen auftreten. Ausserdem unterscheidet sich die Körperzusammensetzung von Frauen und Männern. Auch das müsste in der Interpretation von Stoffwechselbefunden berücksichtigt werden. Doch wir wissen hier noch zu wenig über die Unterschiede der Geschlechter.