Es gibt fast nichts Schlimmeres, als am Morgen unser Zuhause ohne Zähneputzen zu verlassen – entweder aus zeitlicher Not oder weil wir es in der Hitze des Gefechts schlichtweg vergessen haben. Die Retourkutsche kommt meistens postwendend, und zwar dann, wenn wir im Büro oder unterwegs jemand Bekanntem über den Weg laufen. Neben der Schamröte, die uns ins Gesicht steigt, wandert unbewusst auch unsere Hand beim Sprechen vor die Lippen. Eine peinliche Situation, die auch unserem Gegenüber nicht verborgen bleibt.
Allerdings ist es umso ärgerlicher, wenn wir einen schlechten Atem haben, OBWOHL wir unsere Beisser brav geputzt haben. Das Problem sind Extreme. Mit der Zahnhygiene nehmen es nämlich viele Menschen entweder zu ernst – oder eben gar nicht. Und genau diese Tatsache hat langfristig Konsequenzen.
Bitte nicht (mehr)
Je schärfer die Zahnpasta, desto besser die Reinigung? Leider nein. So einfach ist das Ganze nun doch nicht. Im Gegenteil: Beim Zähneputzen ist weniger mehr. Die Rede ist dabei nicht von der Häufigkeit, sondern von der Art und Weise, wie wir die Sache handhaben. Eine scharfe Zahnpasta plus eine harte und extrem scheuernde Bürste sowie ein noch schärferes Mundwasser bewirken nämlich genau das Gegenteil. Im ersten Moment mag das Resultat zwar äusserst effektiv sein, allerdings schadet dieses aggressive Ritual langfristig unserer Mundflora.
Darin befinden sich unzählige Mikroorganismen. Während uns die guten vor Krankheiten schützen, bewirken die bösen genau das Gegenteil. Je rabiater wir also bei der Zahnhygiene vorgehen, desto mehr schaden wir sowohl den schlechten als auch den guten Bakterien in unserem Mundraum. Die Folge kann anhaltend schlechter Atem sein – und zwar auch dann, wenn wir unsere Beisserchen diszipliniert zwei- bis dreimal täglich reinigen. Im Zweifelsfall: Am besten eine Zahnärztin oder einen Zahnarzt nach geeigneten Produkten fragen.