Hatschi … auffallen um jeden Preis? In Zeiten wie diesen lieber nicht. Wer in einem vollen Bus lauthals niest, wird aktuell mit bösen Blicken bestraft oder vom Gegenüber sogar geghostet. Gut, es gibt Schlimmeres als freie Plätze neben uns, trotzdem ist uns das Ganze unangenehm. Vor allem dann, wenn wir in unpassenden Momenten die Stille mit einem unüberhörbaren Nieser durchbrechen. Ihn unterdrücken? Das ist keine gute Idee. Wir verraten euch, warum wir für unsere Gesundheit trotzdem (laut) niesen sollten.
Warum wir niesen
Hierbei handelt es sich um einen Reflex. Unsere Atemwege reagieren auf einen Reiz, auf eine Luftdruckveränderung, den Übergang von Dunkelheit zu Tageslicht oder eine Erkältung. Der Niesreflex wird durch einen Nervenreiz in unserer Nasenschleimhaut ausgelöst. Damit befreit er sich von Fremdkörpern wie Erkältungsviren, Staub oder Pollen und reinigt gleichzeitig die Atemwege. Diesen Vorgang nehmen wir erst als leichtes Kitzeln in der Nase und schliesslich als heftigen und lauten Luftausstoss wahr.
Aus falscher Schüchternheit oder Angst, jemanden damit zu stören, unterdrücken einige Menschen diesen Niesreiz, um ihn abzuschwächen. Andere wiederum halten sich sogar die Nase zu. Der Gesundheit zuliebe sollten wir damit allerdings aufhören.
Bitte (laut) niesen
Immer wieder machen Schauermärchen die Runde, dass wir beim Unterdrücken dem Gehirn schaden. Das stimmt so nicht. Allerdings können wir damit – aufgrund des hohen Drucks, der sich aufbaut – das Zwerchfell oder das Mittelohr beschädigen. Bei einer gesunden Person ist dieses Risiko jedoch eher gering. Wer allerdings verschnupft ist, riskiert, durch das Zurückhalten Krankheitserreger in die Nasennebenhöhlen zu pressen und dort für eine Entzündung zu sorgen. Ausserdem kann der rasche Druckanstieg für Schmerzen sorgen, wenn die Nasenschleimhäute krankheitsbedingt eh schon geschwollen oder gereizt sind.
Statt uns also für etwas völlig Natürliches zu schämen – Pandemie hin oder her –, sollten wir künftig herzhaft niesen, um unseren Körper von innen zu reinigen. Und besonders wichtig: Wir halten dabei die Armbeuge und nicht die Hand vor den Mund. Denn wir möchten die Viren und Bakterien nicht überall mit unseren Händen verteilen.
«Gesundheit!»
