Nur baumnussgross und doch ist die Schilddrüse für ganz schön viel in unserem Körper verantwortlich. Leiden wir etwa unter physischer und psychischer Erschöpfung, Appetitlosigkeit, Gewichtszunahme, Nervosität, Schlafstörungen oder Depressionen, kann es gut sein, dass das kleine, unter dem Kehlkopf liegende Organ daran schuld ist. Erst seit den 1950ern steht fest, dass die Drüse nicht einfach nur so zum Spass in unserem Hals liegt. Inzwischen weiss man, dass sie vor allem dazu da ist, Jod zu speichern, Nerven zu steuern und drei lebenswichtige Hormone zu bilden: Kalzitonin, Trijodthyronin (T3) und Tetrajodthyronin (T4). Während Kalzitonin hauptsächlich Kalzium- und Knochenstoffwechsel unterstützt, kurbeln T3 und T4 den Gesamtumsatz unseres Organismus an. Sie regulieren unser Gewicht und lassen uns schnell auf Umwelteinflüsse reagieren.
Blöd wirds nur, wenn das kleine, aber umso wichtigere Organ aus der Balance gerät. Leider ist das keine Seltenheit. Schätzungsweise 15 bis 20 Prozent der Schweizer Bevölkerung leiden unter einer Schilddrüsenerkrankung – davon besteht der Grossteil aus Frauen zwischen 25 und 70. Was das genau bedeutet? Hormonchaos.
Hyperthyreose: Es bilden sich zu viele Hormone
Schüttet die Schilddrüse zu viele Hormone aus, läuft unser Körper schlichtweg dauerhaft auf Hochtouren. Der Stoffwechsel arbeitet schneller und die Kilos purzeln egal wie deftig man schlemmt. Oft führt die Hyperthyreose zu ständigem Zittern, Nervosität, physischer Labilität, einer ausbleibenden Libido, Schlaflosigkeit und Durchfall.
Hypothyreose: Es bilden sich zu wenig Hormone
Bei der Hypothyreose (der am häufigsten auftretenden Version) passiert genau das Gegenteil. Der Stoffwechsel läuft auf Sparflamme und auch bei einer kalorienbewussten Ernährung leiden die Betroffenen unter einer nicht regulierbaren Gewichtszunahme, Antriebslosigkeit, schlechter Stimmung bis hin zu Depressionen, Kälteempfindlichkeit, einer ausbleibenden Libido, Kraftlosigkeit, Halsschmerzen, Appetitverlust und Müdigkeit.
Genau diese Symptome treten bei euch schon seit Längerem auf? Dann ist es höchste Zeit, sich ärztlichen Rat einzuholen. Bleibt eine Hyper- oder Hypothyrose unbehandelt, verschlimmert sich mit der Zeit nicht nur die Krankheit an sich, auch die Schilddrüse selbst kann sich unangenehm vergrössern oder Knoten bilden.