Mumu, Möpse, Eier, Schnäbi – können wir die Dinge nicht einfach beim Namen nennen, bitte? Das würde einerseits einen respektvolleren Umgang mit unseren Geschlechtsorganen fördern und uns andererseits vor peinlichen Situationen bewahren. Denn auch andere Sprachen treiben kuriose Blüten, wenn es um «das da unten» geht. Damit ihr in den nächsten Ferien die grössten Fettnäpfchen elegant umschifft, hier ein paar Beispiele. Die zigtausend kreativen Umschreibungen für Sex haben wir aus Platzmangel mal ausgeklammert.
Conchita Wurst – ein Künstlername, der ganz bestimmt kein Zufall ist. Die Verniedlichungsform des spanischen Worts Concha – zu deutsch Muschel – wird in zahlreichen lateinamerikanischen Ländern wie Argentinien Chile oder Puerto Rico als Kosewort für Vulva verwendet. «La Concha» hingegen ist auch ein Kraftausdruck. Wobei man in Mexiko ein süsses Brötchen bekommt, wenn man eine Concha bestellt. Es ist kompliziert mit der spanischen Sprache.
Bleiben wir bei den Backwaren. Wer für den Orgasmus eine so wunderbare Umschreibung wie «la petite mort» – der kleine Tod – findet, der ist natürlich auch kreativ, wenn es darum geht, sekundäre Geschlechtsteile zu benennen. Und so steht «les miches» im Land der Liebe nicht nur für runde Brotlaibe, sondern auch für die Brüste. Ich hätte gerne ein knuspriges Paar Brote – ein Satz, den man sich in der Bäckerei lieber verkneifen sollte. Oder einfach Baguette bestellen. Das ist überraschenderweise komplett unverfänglich.
Womit wir auch schon beim Penis angelangt wären. Dass dieser im Englischen gerne als «cock», also Hahn, bezeichnet wird, ist bekannt. Dass allerdings auch in Schweden und Norwegen der Güggel («kuk») als Synonym für das männliche Geschlechtsteil herhalten muss, hat sich noch nicht so weit herumgesprochen. Achtung, Fettnäpfchen!
«Schau, das sind meine Tomaten» – ein unschuldiger Satz im Schrebergarten, der beim portugiesischen Gegenüber prompt für prustendes Gelächter sorgt. Wieso? Nun, zwischen Faro, Lissabon und Porto haben die roten Früchte dieselbe Slang-Bedeutung wie hierzulande die Eier. Ihr wisst schon: Hoden. Wer über einen portugiesischen Markt flaniert, sollte sich also besser nicht nach den saftigsten Exemplaren erkundigen.
Richtig fies wird es bei Namen. Was bei uns ein Dauerbrenner auf der Neugeborenen-Station ist, kann in anderen Sprachen unverhofft eine komplett andere Bedeutung annehmen. Viele Eltern klären genau ab, dass sie ihrem Kind nicht aus Versehen einen Grund für böse Überraschungen mit in die Wiege legen. Alle Mamas und Papas von Lauras müssen deshalb jetzt ganz stark sein: Englisch ausgesprochen klingt der Name eures Kindes wie das Hindi Wort für Penis («lauda»).