Könnten wir doch manchmal die Zeit einfach zurückdrehen: Dann wären wir damals sechs statt drei Monate auf Weltreise, hätten ein bisschen mehr gelernt für die Abschlussprüfung oder den pinken Pulli auf dem letzten Auslandstrip doch gekauft. Aber eben, die Vergangenheit kann man nicht mehr ändern. Dafür bräuchte es schon eine Zeitmaschine. So eine wie damals Marty McFly bestiegen hat – genau, auch der Film «Back to the Future» liegt schon bei ganz vielen ausserhalb der Erinnerungszone.
Ernährung und Lebensstil sind entscheidend
Darauf wollen wir aber auch gar nicht hinaus. Es geht uns nur um den Körper. Und da haben Wissenschaftler aus Washington vom Institute for Functional Medicine tatsächlich herausgefunden, dass man die biologische Uhr ziemlich einfach rückwärts laufen lassen kann. Alles was, man dafür tun muss, ist, seinen Lebensstil und die Ernährung zu ändern. Für die Studie unterteilte das Forscherteam 43 Männer in zwei Gruppen. Der einen gab es acht Wochen lang konkrete Anweisungen zum Lebensstil, die Kontrollgruppe machte weiter wie gewohnt.
Die Regeln für die erste Gruppe lautete:
- Eine vorwiegend pflanzliche Ernährung mit vielen Vitaminen und Mineralstoffen
- Wenig tierische Eiweisse wie Ei oder Leber
- Wenig Kohlenhydrate
- Keine Mahlzeiten zwischen 19 und 7 Uhr
- Mindestens sieben Stunden Schlaf
- An fünf Wochentagen mindestens 30 Minuten Bewegung
- Entspannungstechniken
- Kombi aus verschiedenen Nahrungsergänzungsmitteln
Die DNA selber wurde durch diese Umstellungen zwar nicht verändert, dafür die Art und Weise, wie sie abgelesen wird. Das macht man beim biologische Alter anhand von Methyl-Gruppen. Diese binden sich an die DNA und beeinflussen, ob und wie bestimmte Gene abgelesen werden. Die Verteilung dieser Methyl-Gruppen verändert sich mit den Jahren und der Lebensweise.
Das biologische Alter der ersten Gruppe, welche nach den oben stehenden Regeln lebte, hatte sich bereits nach acht Wochen um drei Jahre nach hinten verschoben. «Es ist extrem aufregend, dass Ernährungs- und Lebensstilpraktiken einen solchen Einfluss auf die DNA-Methylierungsmuster haben können, von denen wir wissen, dass sie das Altern und altersbedingte Krankheit vorhersagen. Ich glaube, dass dies sowohl Wissenschaftlern als auch Verbrauchern bedeutende neue Möglichkeiten bieten wird», sagte dazu Studienautorin Dr. Kara Fitzgerald.
Aussagekraft der Studie
Kleiner Wermutstropfen: Die Studie mit 43 Probanden ist doch eher klein. Um die Ergebnisse zu bestätigen, braucht es sicher weitere Untersuchungen. Sich viel zu bewegen und gesund zu ernähren, ist aber nie verkehrt. Weder in der Vergangenheit, der Gegenwart noch in der Zukunft.