Man kann die Uhr förmlich danach stellen: Kaum ist der letzte Drink geleert, schreit unser Gehirn plötzlich ganz laut nach Fast Food. Burger, Pizza, Döner? Egal. Hauptsache salzig und fettig. Und wenn es ganz böse kommt, reicht nicht mal der Mitternachtssnack aus. Dann leiten uns unsere Füsse am nächsten Tag «Walk of Shame»-mässig direkt zur nächstgelegenen Junkfood-Kette. Unser sonst so heissgeliebstes Avocado Toast? Total unbefriedigend.
Die gute Nachricht vorab: Wir können nichts dafür! Lang wurde nämlich vermutet, dass unsere sinkende Hemmschwelle bei Alkoholkonsum schuld an den Heisshunger-Attacken sei. Das haben Forscher des Londoner Francis Crick Institutes nun widerlegt. Für ihre Studie haben die Engländer zahlreiche Labormäuse betrunken gemacht (auwei …) und siehe da, sie assen mehr als ihre nüchternen Nager-Freunde. Nö, nicht überraschend. Aber woran liegt das denn nun? Die Forscher fanden heraus, dass das im Alkohol enthaltene Ethanol die AgRP-Neuronen anregt. Und genau die gaukeln uns das gemeine Hungergefühl vor.
Nun gut. Schuld sind wir also nicht. Aber ist das nicht sogar viel schlimmer? Können wir jetzt etwa gar nichts mehr gegen die Lust auf Ungesundes machen? Einen Blocker für die hundsgemeinen AgPR- Neuronen ist für uns Menschen leider noch nicht erfunden worden. Heisst: Wenn wir Alkohol trinken, müssen wir leider damit rechnen, dass wir Appetit bekommen. Auf Fast Food.
Es ist also Willensstärke gefragt. Statt nach dem Ausgang in die nächste Dönerbude zu torkeln, können wir uns ab sofort vielleicht schon vorab ein halbwegs gesundes Sandwich schmieren, das dann fixfertig zu Hause auf uns wartet. Das macht auch statt, spart Geld UND unnötige Kalorien. Klingt nach Win-Win-Situation, oder?