Sei es das Tablet, die Kaffeemaschine oder der Geschirrspüler: Unser Alltag wird von Elektrogeräten dominiert. Im einen Moment machen sie uns glücklich, kurz darauf treiben sie uns schon wieder in den Wahnsinn. Dennoch würde kaum einer auf sein Handy oder den Kühlschrank verzichten wollen. Eine neue Studie hat die Emotionen erforscht, die Elektrogeräte in uns auslösen.
Die repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstitut YouGov im Auftrag des Energieanbieters Eon hat ergeben, dass 55 Prozent der Deutschen ein Elektrogerät besitzen, das sie glücklich macht. Besonders beliebt seien Multimediageräte mit Unterhaltungsfaktor: Fernseher, Musikanlagen und Smartphones bringen viel Freude. Ebenfalls häufig als Glücklichmacher genannt: die Kaffeemaschine.
Interaktionen erzeugen «Bindungseffekt»
Jede*r sechste Befragte soll sogar eine persönliche Bindung zu einem Gerät aufgebaut haben. «Forschungen zeigen, dass die Interaktion, dieses individuelle Reagieren des Gerätes, einen Bindungseffekt erzeugt», sagt Prof. Dr. Martina Hessler, Geschichtsprofessorin der TU Darmstadt in Bezug auf smarte Haushaltsgeräte.
Ein Blick auf die Website des Online-Giganten Amazon zeigt, welche Elektrogeräte aktuell am meisten verkauft werden. Platz eins nehmen Bluetooth-Kopfhörer ein, in der Kategorie «Häufig gewünscht» befinden sich gleich mehrere Kaffeemaschinen von verschiedenen Anbietern.
Wechselbad der Gefühle
Funktioniert ein Gerät nicht, wie es soll, schwenken die Gefühle jedoch schnell um. 24 Prozent aller Befragten gaben an, manchmal genervt von ihren Elektrogeräten zu sein. Vor allem die jüngere Generation scheint schnell wütend zu werden. «Jüngere Menschen sind es gewohnt, dass Technik immer zur Verfügung steht und sind daher vielleicht eher enttäuscht, wenn sie mal nicht funktioniert», erklärt Hessler.
Die wütendste Personengruppe sind laut Umfrage die Studierenden. Von ihnen gaben 40 Prozent an, sich häufig über ihre elektronischen Helfer zu ärgern. «Elektrogeräte begleiten unseren Alltag immer enger - deshalb kennen wir wohl alle Situationen, in denen es im Umgang mit ihnen auch mal emotional werden kann», erklärt auch Claudia Häpp, bei Eon zuständig für die Produktentwicklung.
Der Wunsch nach etwas Besserem
Eine Untersuchung des Umweltbundesamtes (UBA) fand 2016 heraus, dass Elektrogeräte generell immer kürzer genutzt werden. Viele Menschen erfreuen sich nur kurz an ihrer neuen Anschaffung. Im Bereich der Unterhaltungselektronik sorgt die stetige Verbesserung der Technologie dafür, dass Kunden sich beispielsweise stets nach dem neuesten Smartphone sehnen.
Würde man Waschmaschinen, Fernseher, Notebooks und Smartphones länger nutzen, könnten rund 3,7 Milliarden Euro pro Jahr eingespart werden. Das befand die Verbraucherzentrale vzbv in einer Studie von 2020. Dafür müssten die Unternehmen aber vor allem ihre Gewährleistungsfristen anpassen, so die vzbv.