Wisst ihr noch damals, als wir in Clubs die Sau rauslassen konnten? In einer Zeit, in der wir uns Masken im Bad zu Spa-Zwecken ins Gesicht cremten und sie noch nicht das hübsche Antlitz unserer potenziellen Dating-Partner versteckten? Da haben wir noch unbeschwert Wing(wo)man gespielt. «De isch doch voll din Typ», haben wir unserer Kollegin zugeflüstert und triumphierend auf den erspähten Hottie an der Bar gezeigt. Ganz normales Party-Gequatsche halt, denn – ob man es zugeben will oder nicht – jede*r hat so seine Vorlieben. Manche mögen kristallklare, blaue Augen und wallendes, braunes Haar, andere stehen auf sonnengebräunte Blondies mit definiertem Surfer-Body, wieder andere … ihr versteht, worauf wir hinaus wollen. Alles ganz wunderbar bis der Bar-Hottie sich nicht als Prinz, sondern als Frosch entpuppt … mal wieder. Einmal mehr hat es nicht hingehauen, einmal mehr fräst sich ein Riss in das eh schon angeknackste Herzlein. Enttäuschung.
Willkommen im Teufelskreis
Fassen wir das also noch mal zusammen: Wir suchen nach Männern und Frauen, die einem ganz bestimmten Typ entsprechen. Und gleichzeitig fragen wir uns, wenn alles aus und vorbei ist, warum wieder nix draus wurde. Paradox, oder?
Eine Studie der Universität von Toronto hat sich diesem Teufelskreis gewidmet. Und es stimmt: Menschen verlieben sich häufig in Kanditat*innen, die äusserlich sowie charakterlich Ähnlichkeiten mit ihren Ex-Partnern haben. Man verfällt einem toxischen Dating-Muster: Wie will man im Liebesleben weiterkommen, wenn man die immer gleichen Erwartungen an immer gleiche Typen stellt, die diese Erwartungen offensichtlich nicht erfüllen? Gar nicht. Und deshalb sollten wir aus diesem Schema ausbrechen.
Fehler machen und daraus lernen
Nach dem Ende einer Liebelei sollte man sich ehrlich fragen, was genau falsch gelaufen ist. Was nicht heisst, dass man sich selbst die Schuld am Scheitern geben soll. Viel eher sind die Fehler beider Beteiligten entscheidend. Aber nur, wenn ihr euch eure Fehler eingestehen und akzeptieren könnt, könnt ihr aus ihnen lernen. Es bringt nämlich nix, wenn man sich stets als verlassenes, einsames Opfer darstellt. Es liegt an euch, der Person den Laufpass zu geben oder für die Beziehung zu kämpfen. Und: Entspricht der oder die andere nicht euren Vorstellungen, solltet ihr das akzeptieren. Einen Menschen grundlegend verändern kann und sollte man nicht.
Die Beziehung und das eigene Verhalten reflektieren
Reflektiert mal euer Liebesleben, das ist life changing! Vielleicht erkennt ihr bei euren bisherigen Partnern ein Muster, dass ihr künftig brechen könnt. Ein Beispiel: Ihr fühlt euch immer zu unnahbaren Frauenhelden hingezogen. Vielleicht hat das damit zu tun, dass auch ihr gerne mal Spielchen spielt, statt tatsächlich sesshaft zu werden? Da hilft nur noch eins: Ehrlichkeit. Und zwar gegenüber euch selbst.
Die Ansprüche und Hoffnung nicht verlieren
Jap, das klingt nach sehr aufwendiger und anstrengender Selbstkritik. Aber das soll euch nicht davon abhalten, gewisse Erwartungen an einen Partner zu stellen. Stellt euch lieber die Frage: Bin ich lieber zu zweit unglücklich oder alleine glücklich? Die «irgendeiner ist besser als keiner»-Einstellung, der so mancher Swiper beim Rumtindern verfällt, wird ziemlich sicher nicht lange anhalten. Also: Verliert die Hoffnung nicht. Und versuchts mal mit jemandem, der oder die tatsächlich euren Wünschen entspricht, statt dem immer gleichen Typ Mensch hinterherzurennen.
Wart ihr schon mal im Teufelskreis der toxischen Dating-Muster gefangen? Erzählt es uns in den Kommentaren.