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  4. Overthinking und zwanghaftes Kopfzerbrechen – so hört ihr damit auf
Was wir mit Kühen gemeinsam haben

Overthinking: Das hilft gegens ewige Kopfzerbrechen

Viele unserer Probleme sind hausgemacht. Wieso wir ständig zu viel Grübeln und was das mit wiederkäuenden Kühen zu tun hat? Weiterlesen …

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Overthinking

Wenn die Gedanken non-stop kreisen und das Hirn alles schwarz malt, kann das ganz schön zermürbend sein.

Getty Images

Die einen gehen wandern, die anderen fahren leidenschaftlich gern Ski oder Snowboard, wieder andere vertreiben sich die Zeit am liebsten in Museen und Ausstellungen. Hach ja, Hobbys. Wer Pech hat, verbringt den grössten Teil seiner (Frei)zeit allerdings damit, sich den Kopf zu zerbrechen.

War meine letzte WhatsApp-Nachricht zu unfreundlich? Hätte ich mir diesen Kommentar im Meeting lieber verkneifen sollen? Was hatte dieser kritische Blick von meinem Tram-Gegenüber zu bedeuten?

Was man lapidar so gerne als «overthinking» bezeichnet (das Urban Dictionary erklärt den Begriff treffend mit «Die Kunst Probleme zu kreieren, die gar nicht existieren»), hat natürlich einen offiziellen Fachbegriff. Rumination heisst das. Wiederkäuen.
So wie die Kuh immer und immer wieder das gleiche Futter zerkaut, grübeln wir immer und immer wieder über die gleiche Banalität. Stampfen Probleme aus dem Boden, verkomplizieren, was eigentlich ganz einfach sein könnte, und schiessen uns mit Vorliebe auf unsere eigenen Schwächen ein. Woher kommt dieser Hang zum gedanklichen Wiederkäuen?

Ich denke, also bin ich – unsicher, unzufrieden, traurig

Fälschlicherweise gehen die meisten Overthinker davon aus, dass das Zerdenken und Grübeln sie zwar durch einen dunkel Tunnel, am Ende aber ans Licht, also zu einer Lösung ihrer Probleme und Unsicherheiten führen wird. Dass sie damit in der Realität in eine negativ Spirale gerissen werden, die sie nur trauriger, unfokussierter und in extremen Fällen sogar depressiv machen kann, ist ihnen erst mal nicht bewusst. Und nun?

Ablenkung und Achtsamkeit

Wer sich oft dabei erwischt, in negativen, vielleicht sogar selbstzerstörerischen Gedanken zu versinken, der braucht Ablenkung. Die findet man schon in einem Kreuzworträtsel, einem Buch, einer fesselnden Netflix-Serie, natürlich in einem Treffen mit Freunden oder anderen sozialen Aktivitäten.

Noch effektiver gehen wir mit der gerade so beliebten Mindfulness, also Achtsamkeit gegen negative Gedanken vor. Wer bewusst im Augenblick lebt, Reize, Eindrücke und Gefühle registriert, verinnerlicht und akzeptiert, kann lernen, negative Gedanken zwar wahrzunehmen, aber als eben diese zu einordnen und sich nicht mehr mit ihnen zu befassen als mit anderen Wahrnehmungen.

Der Himmel ist blau. Es riecht nach feuchtem Gras. Mein Tram-Gegenüber hat mich schräg  angeschaut. Die Sonne scheint.

Kann man dem Kopfzerbrechen vorbeugen?

Eine persönliche Neigung bleibt natürlich eine persönliche Neigung und lässt sich auch durch goldene Faustregeln nicht aus der DNA radieren. Wie bei so vielen Problemen, hängt aber auch beim Overthinking eine grosse dunkle Wolke über den Sozialen Medien.
Vermeidet es, vor dem Schlafengehen oder direkt nach dem Aufstehen durch Instagram zu scrollen. Gönnt eurem brummenden Gehirn Zeit zum Runterkommen und Hochfahren. Vergleicht euch nicht in einer Tour mit wildfremden Menschen, die inszenierte Schnipsel ihres Lebens für die Sucht nach Likes in einer App kuratieren.
Geht raus, macht Sport, meditiert. Haltet euren Verstand auf Trab – mit positiven, achtsamen (!) Aufgaben, die ihm das Dopamin, Serotonin, Noradrenalin und Endorphin nur so um die Ohren hauen. Er wird es euch danken.

Von Style am 11. März 2020 - 12:06 Uhr