Für Brad Pitt regnet es gerade Preise. Zuletzt rieselte der SAG Award vom Himmel – ihr wisst schon, der Abend, an dem das Internet Kopf stand, weil Brad und Jen «finally reunited» waren. An besagter Veranstaltung jedenfalls plauderte der 56-Jährige auf dem Red Carpet aus, wie «Once Upon a Time in Hollywood»-Co-Star und Kumpi Leonardo DiCaprio ihn so nennt, wenn gerade mal keine Kamera auf sie gerichtet ist.
«‹Lover›. Er nennt mich ‹Lover›. Es ist ein bisschen irritierend, aber ich mache einfach mit.»
Aawww. Wenn das keine Bromance ist, wie sie im Buche steht. Aber kurze Frage: Sind Kosenamen eigentlich ok? Klar, wenn Brad Leo «LDC» nennt und Leo Brad «Lover», dann hängen wir seufzend vor den Bildschirmen und versuchen die Herzchen zu kontrollieren, die uns aus Augen und Ohren schiessen. Aber was ist mit Mausi? Mit Schatz? Mit Hasi und Pupsi? Sind Paare, die sich beim Spitznamen rufen, genauso entzückend wie Brad und Leo, oder doch eher peinlich? Ich habe da eine Meinung. Ehrlich gesagt sogar zwei.
Pro Spitzname, contra Einheitsbrei
Mein innerer Senf-Dazu-Geber ist zwiegespalten. Ich liebe Spitznamen, verteile leidenschaftlich gerne selbst welche. Im Freundeskreis wie in Beziehungen. Aber Obacht, wichtig dabei: Sie müssen sich harmonisch ergeben und auf den jeweiligen Empfänger individuell massgeschneidert sein. Auf dem Bürostuhl direkt nebenan hackt zum Beispiel gerade eine in die Tasten, die wollte mir einst mitteilen, sie müsse piseln, schrieb stattdessen aber pinseln. Seither ist sie der Pinsel. Punkt. Meine Schwester heisst eigentlich Lisa, ich nenne sie aber Scharly. Das ist eine längere Geschichte.
Wenn mir aber einer mit 08/15-Kosenamen wie Bärchen, Mausi oder Hase kommt, dann fängt es in mir zu brodeln an. Bei Schatz platzt mir die Hutschnur. Es gibt da jemanden in meinem Leben, der/die wechselt seine/ihre Partner oft und gerne. Das schmalzige Alias aber nie. Sie sind immer alle Schatz. Vielleicht mit einer imaginären Fussnote. Schatz1, Schatz2, … Schatz7. Das mag praktisch sein, peinliche Versprecher unterlaufen so garantiert nie, aber hat das wirklich noch was Intimität und Verbundenheit zu tun? Ähm … nein!
Und selbst wenn sich die Namen Hasi, Pupsi, Mausi in eurer Beziehung ganz harmonisch ergeben haben und es vorher noch kein anderes Hasi, Pupsi, Mausi gab – beschränkt euren Austausch von herzigen Kosenamen doch bitte auf die Momente unter vier Augen. Für Aussenstehende ist eure «Bist du sicher, Hase? Ich hätte schwören können, ich mag Pinot Grigio.»-«Nein Mausi, von dem bekommst du immer so Kopfschmerzen.»-Konversation sonst nämlich ähnlich unangenehm, wie fremden Paaren beim Knutschen zusehen zu müssen.
Danke fürs Zuhören, ihr Mäuse.