Freude. Trauer. Gewohnheit. Liebe. Spass. Es gibt unzählige Gründe für einen Kuss. Allein schon ein tiefer Blick in die Augen des Gegenübers kann ein Auslöser sein. Dann lehnen wir uns vor, schauen einander an, vielleicht noch ein kurzer Blick auf die Lippen, um treffsicher in der Leidenschaft zu versinken. Und dann schliessen wir die Augen und lassen uns treiben. Aber, Moment mal. Warum zum Teufel schliessen wir denn jetzt die Augen? Täglich sehen wir so viel Leid und schlechte News auf der Welt, aber genau bei der Sache, bei der uns vor lauter Glückshormonen das Herz manchmal in die Hose fällt, schauen wir nicht hin?
Küssen ist Sport
Ja, küssen ist toll. Im Idealfall schafft es eine sexuelle Spannung, die manchmal fast heisser ist als der Sex selbst. Dank Botenstoffen wie Serotonin, Dopamin und Oxytocin löst es eine grosse Glückswelle in uns aus, bringt das Herz zum Rasen und reduziert Stress. Dank des intensiven Speichelaustauschs wird übrigens auch das Immunsystem gestärkt (klingt eklig, aber ist ja ne gute Sache). Zudem können bis zu 34 Gesichtsmuskeln trainiert und damit in der Minute bis zu 20 Kalorien verbrannt werden. Wir betonen also nochmals: Küssen ist toll. Auch für die Gesundheit.
Aber habt ihr schon einmal beim Küssen kurz die Augen geöffnet? Beispielsweise weil ihr dachtet, der Kuss sei fertig und dann war ers eben doch nicht? Oder aus purer Neugier? So oder so sind wir uns da wahrscheinlich alle einig: Unromatischer gehts kaum. Es ist schlichtweg komisch, ja fast schon unangenehm, Haut und Augen des anderen aus nächster Nähe zu betrachten. Aber warum? Dafür muss es doch eine Erklärung geben …
Wir sind unfähig
Mit offenen Augen zu küssen fühlt sich für uns nicht nur unnatürlich an, es ist tatsächlich auch gar nicht wirklich machbar. Eine Universität in London hat herausgefunden: Hätten wir beim Küssen die Augen offen, wäre unser Gehirn mit all den Reizen überfordert. Multitasking ist nun einmal keine Stärke des Menschen. Deshalb schliessen wir die Augen, geben dem Sehsinn eine Pause und konzentrieren uns auf die Berührungen der Lippen, den Tastsinn. Heisst: Wer beim Küssen die Augen öffnet, spürt den Kuss weniger intensiv und wird unkonzentriert.
Wer also gut küssen will, sollte die Augen lieber geschlossen halten und sich gemeinsam mit dem Gegenüber dem Tastsinn hergeben. Und ja, das funktioniert auch bei anderen Sachen im Schlafzimmer 😉.