Ihr kennt es: Ein Gruppenfoto zu machen, ist gar nicht mal so einfach. Alle sollen gleichzeitig lächeln, die Augen offen halten und dann will auch noch jeder seine liebsten Pose abliefern. Klar: Man will ja auch immer die schöne Gesichtshälfte, besser bekannt als die Schokoladenseite, in die Kamera halten. Und nein, das ist nicht einfach nur irgendein alberner Jux. Tatsächlich ist es wissenschaftlich erwiesen, dass unser Gesicht eine Schoggiseite hat. Und die ist links.
Von wegen symmetrisch
Erstmal eine ganz einfache Frage: Habt ihr schon einmal ein Gesicht gesehen, dass zu 100 Prozent symmetrisch war? Bestimmt nicht. Denn auch, wenn es bei manchen Models zwar anders so aussehen mag, sind unsere Gesichtshälften immer etwas unterschiedlich. Vielleicht hängt der rechte Mundwinkel tiefer, die Nasenspitze ist links etwas schräger, oder die eine Augenbraue eine Idee höher als die andere. So oder so: Die anatomische Asymmetrie betrifft uns alle. Und genau das spiegelt sich auch in unserem Ausdruck wider.
Emotionen wie Glück, Trauer oder Wut drücken wir auf der linken Gesichtshälfte ausdrucksvoller aus als auf der rechten. Beim Sprechen wird allerdings die rechte Mundhälfte weiter geöffnet als die linke. Diese Unterschiede sind zwar klein, sieht man sich aber unsere Hirnhälften an, werden sie deutlich erkennbar.
Ein linkes Lächeln ist ein ausdrucksstark
Die oben erwähnte «rechte Mundasymmetrie» entsteht, weil das Sprechen von der linken Hirnhälfte kontrolliert wird. Hingegen wird beim Lächeln die linke Mundhälfte mehr geöffnet. Diese «linke Mundasymmetrie» stammt folglich von der rechten Hirnhälfte, die unsere Emotionen kontrolliert. Somit ist klar: Die linke Gesichtshälfte drückt unsere Gefühle stärker aus – und natürlich wollen wir auf einem Gruppenfoto unser bestmögliches, linkes Lächeln zeigen. Kein Wunder also, dass sogar die Protagonist*innen in berühmten Gemälden wie «Das Mädchen mit dem Perlenohrring» oder «Mona Lisa» den Kopf leicht nach rechts biegen.