Wie viele Posts zum Thema Bodyshaming und Body Love haben wir in den sozialen Medien schon gelesen, geliked und geteilt. Gefühlt tausende – und trotzdem wird noch immer geurteilt und gewettert, wenn mal irgendwo eine Speckrolle zu sehen ist, jemand nicht Size Zero trägt, nicht in das vermeintliche Schönheitsideal passt. Stattdessen werden Bilder wie von Kylie Jenner weiter retouchiert, «perfekte Körper» weiter propagiert.
Dank abstürzenden Engeln in der Realität zum Höhenflug
Immerhin sind wir in der Realität inzwischen ein kleines Stückchen weitergekommen. Seit die einst legendäre Victoria's Secret Show abgeblasen wurde und die Engel ihre Flügel an den Nagel hängen mussten, schafft Rihannas Label Savage × Fenty Bewusstsein für neue Bodyshapes. Es gibt eben nicht nur gross, lang und dünn, sondern auch klein, stämmig, kurvig, breit, schmal, androgyn.
Also neuerdings alles Friede, Freude, Eierkuchen in der Modewelt? Schön wärs.
So toll dieser Schritt in Richtung vollständige Akzeptanz aller Figuren sein mag, so kompliziert ist es, das Gedankengut unserer Gesellschaft zu verändern. Sehen wir ein Foto einer perfekten Hourglass-Shape, einem durchtrainierten Sixpack oder cellulite-freien Beinen, schrillen bei uns die Alarmglocken: Hallo Selbstzweifel! Dabei steckt hinter dem scheinbar perfekten Bild meist nur irgendein Photoshop-Nerd.
TikTok bringt die Realness, die wir brauchen
Seit Kurzem funkelt ein neuer Stern am Social-Media-Himmel. TikTok ist viel Nonsense, aber auch eine Art Retter in der Not. Wer dort nämlich Leuten wie Denise Mercedes oder ihrer Freundin Maria Castellanos folgt, der weiss, dass die Plattform ihren Konkurrenz-Modellen schon meilenweit voraus ist.
Das Konzept von TikTok zerrt uns weg von der perfekten Instagram-Illusion, zurück in die Welt von Pickeln, Orangenhaut und ungetuschten Wimpern. Oder habt ihr schon einmal ein Video mit Photoshop bearbeitet? Nö, das wäre viel zu aufwendig. Klar, Filter gibt es auch bei TikTok. Aber die sind uns immer noch lieber als weggezauberte Rippen, oder? Eben.
Mit #StyleNotSize zur grenzenlosen Body Love
Diesen Gedanken hatte wohl auch Influencerin Denise Mercedes. Gemeinsam mit ihrer besten Freundin Maria Castellanos startete sie 2019 einen TikTok-Trend: #StyleNotSize. Unter diesem Hashtag zeigen sich die beiden in kurzen Clips im jeweils exakt gleichen Outfit. Einziger Unterschied: Denise trägt Grösse 44, Maria Grösse 32. Wie Denise unter einem Post schreibt, wollen sie damit verdeutlichen, dass jeder auf seine eigene Art schön ist – und schenken damit auch anderen Frauen mehr Selbstbewusstsein.
Die Clips gehen viral und sorgen weltweit für Selbstvertrauen und Freude am eigenen Körper. Grund für den Erfolg sind aber nicht unbedingt die beiden Influencerinnen. Bei #StyleNotSize geht es vielmehr um den Fakt, dass – im Gegensatz zu anderen Anti-Bodyshaming-Posts – die unterschiedlichen Körperformen zusammenhalten. Und wie wir alle wissen: Teamwork makes the dream work!
So posen und tanzen die beiden gemeinsam vor der Kamera. Denise Mercedes und Maria Castellanos zeigen, dass sie ihre Figuren nicht nur akzeptieren, sondern auch wunderschön finden. Damit haben sie es geschafft, dass sich andere Userinnen von TikTok – egal ob curvy oder dünn – angesprochen und ernst genommen fühlen. Und wer ernst genommen wird, der traut sich auch zu sich selbst zu stehen. Jaja, das mag nun etwas kitschig klingen. Aber so ist das halt mit der Liebe. Auch wenn es um die zum eigenen Körper geht.
Also: Happy Selflove ♡