Die Statistik sagt, dass jedes sechste Kind in der Schweiz übergewichtig ist. Betroffene leiden nicht nur unter gesundheitlichen Folgen, oft werden sie in der Schule gemobbt und haben Mühe, beim Sportunterricht und beim Fussball auf dem Pausenplatz mithalten zu können.
Was aber genau sind die Ursachen, dass es überhaupt dazu kommt, dass Kinder zu dick werden? Nebst zu viel Zucker-Konsum und zu wenig Bewegung gibt es aber tatsächlich überraschende Faktoren, die schon bei Kleinkindern dafür sorgen können, dass sie später übergewichtig werden.
Kaiserschnitt-Babys
Kinder, die per Kaiserschnitt zur Welt kommen, haben ein 15 Prozent höheres Risiko, übergewichtig zu werden. Was erstmal skurril klingt, lässt sich aber folgendermassen erklären: Kaiserschnitt-Babys kommen nicht mit den Bakterien in Berührung, die sich im Vaginalkanal befinden. Diese sind es aber, die später die Darmflora prägen.
Fruchtsaft im ersten Lebensjahr
Wer seinem Baby schon früh Fruchtsaft zu trinken gibt, macht ihm keinen Gefallen. Eltern sollen viel besser auf viel Gemüse setzen. Im Gegensaft zum Obst hat Fruchtsaft nämlich keine Fasern, die die Aufnahme von Zucker verlangsamen und für ein Sättigungsgefühl sorgen. Wer seinem Baby zu viel Fruchtsaft gibt, riskiert, dass dieses später tatsächlich deswegen übergewichtig werden kann.
Das Familienbett
So schön das Familienbett und so romantisch die Vorstellung ist, dass die ganze Familie in einem Bett nächtigt, birgt dieses auch das ein oder andere Risiko. So haben Studien herausgefunden, dass Kinder, die im Zimmer der Eltern schlafen, ab dem 6. Monat weniger schlafen. Bis zum 30. Monat fehlen den Kindern 2,5 Stunden Schlaf am Tag. Der mangelnde Schlaf kann Übergewicht zur Folge haben.
Risikofaktor Löffel
Babys, die mit Löffel gefüttert werden, werden oft überfüttert. Eine Tatsache mit fiesen Konsequenzen: Sie leiden später doppelt so oft unter Übergewicht wie Kinder, die man selber mit den Fingern essen liess.
Medienkonsum als Dickmacher
Die deutsche Blikk-Studie hat herausgefunden, dass bereits 70 Prozent der Kita-Kinder mehr als 30 Minuten täglich Medien konsumieren. Der erhöhte Konsum kann nicht nur zu Konzentrationsschwäche und Hyperaktivität, sondern auch zu Übergewicht führen.
Was aber kann man als Eltern tun, um möglichst von Anfang an in keine Dickmach-Falle zu tappen?
1. Die Mahlzeiten zu den immer gleichen Zeiten einnehmen
2. Zmorgen ja nicht ausfallen lassen
3. Lebensmittel wie Fleisch, Zucker, Kohlenhydrate und stark verarbeitete Lebensmittel nur reduziert essen
4. Den Teller möglichst bunt gestalten: Jede Mahlzeit soll Rohkost, Salat und/oder Gemüse enthalten
5. Ständiges Snacken vermeiden: Zwischen den Mahlzeiten sollen mindestens zwei bis drei Stunden vergehen
6. Nur ungesüsste Getränke trinken
7. Aufs Handmodell achten: Eine Kinder-Handfläche voll reicht Kindern absolut
8. Sich viel Zeit fürs Essen nehmen und das Sättigungsgefühl spüren
9. Für entspannte und gute Stimmung am Familientisch sorgen
10. Das Essen nicht kommentieren