Vater Fritz ist Sternekoch in Deutschland. Da drängt es Sohn Marcus Helfesrieder naturgemäss auch zu Ehren. Den Applaus vom GaultMillau zumindest kriegt er: Das «Mezdi» wertet St. Moritz kulinarisch auf. Dem Patron, früher Küchenchef bei Roland Jöhri im «Talvò», macht am Herd keiner so schnell was vor.
Der Besuch im «Mezdi» war ein Vergnügen. Wir waren umzingelt von gut gelaunten Stammgästen – das beste Kompliment für jeden Gastgeber. Und wir waren fasziniert von der Aussicht – auf den St. Moritzersee, auf den Piz Mezdi und aufs «Palace». Faszinierend auch das Menü. Das Amuse-Bouche war sehr rustikal, aber wunderbar: eine Mini-Gerstensuppe. Dann wurde es so richtig luxuriös: eine Bouillabaisse der Extraklasse. Wir entdeckten Lachs, Seezunge, Seeteufel, Hummer, Jakobsmuscheln, Calamari, Mini-Pulpo, Miesmuscheln und Vongole. Sensationell die präzise Zubereitung jedes einzelnen Meergetiers, sanft die Rouille, die wir lustvoll auf die Kräuterbaguette strichen.
Der nächste Gang war vom «Anschaffungspreis» her nur einen Bruchteil so teuer, aber nicht minder gelungen: hausgemachte Tagliatelle, ein lauwarmes Bergei, gehobelter sechsjähriger Sbrinz. Wir fühlten uns wie bei Alain Ducasse – der französische Superstar zeigt in seinen «Spoon»-Restaurants immer wieder, wie man aus simpler Pasta Grosses zubereiten kann. Natürlich lassen sich diese Tagliatelle jederzeit aufpeppen – mit einem gezielten Griff zu Hobel und Alba-Trüffeln …
Der Hauptgang? Ein Seeteufel der saftigen Art, liebevoll gratiniert, mit Kürbis-Cavatelli-Ragout und Kürbiskern- öl serviert. Etwas mehr Cavatelli und etwas weniger Kürbiswürfel würden das Gericht noch harmonischer machen.
Eva Helfesrieder leitet souverän den Service. Und legt eine vernünftig kalkulierte Weinkarte auf
Restaurant Mezdi
Via dal Bagn 20
7500 St. Moritz
Tel. 081 - 834 10 10
www.helfesrieder.ch
Sonntag ganzen Tag und Montag mittags geschlossen.
Alle Kreditkarten ausser Diners EC-Direct, keine Postcard.