1. Home
  2. People
  3. Life
  4. Essen und Trinken
  5. GaultMillau: Sandro Zimmermann kocht auf «Schloss Wartegg»
GaultMillau-Restaurant

Mehr als ein Gâteau vom Château

«Schloss Wartegg», Rorschachberg SG Ein herrlicher Blick auf den englischen Park und über den nahen Bodensee - so lässt sich trefflich geniessen, was Sandro Zimmermann in der Küche komponiert. Die Kunst seines deutschen Lehrmeisters Vincent Klink schimmert durch.

Artikel teilen

Küchenchef Sandro Zimmermann

Küchenchef Sandro Zimmermann punktet in der Schlossküche mit charaterischen Aromen. 

Tim X. Fischer

Es wäre wirklich jammerschade, wenn man an einem so schönen Ort wie dem Schloss Wartegg nicht auch auf einem dazu passenden Niveau speisen könnte. Man kann! Der Beginn unseres Diners war zwar etwas harzig.

Das Amuse-Bouche aus Randensüppchen und Randenwürfeln wusste mit seiner unverfälschten Art noch durchaus zu gefallen. Mit den ersten Vorspeisen kam aber ein gehöriger Durchhänger. Der Büffelmozzarella, leider recht unterkühlt, war von den gleichen Randenwürfeln gekrönt, die wir bereits beim Amuse-Bouche gesehen hatten. Der Wintersalat kam als wilder Haufen mit einer viel zu üppigen Ration Kürbiskernen und Rosinen daher… Dann aber riss sich die Küche am Riemen und servierte uns Tagliolini mit Spinat, Ricotta und Parmesan, die jeden italienischen Gourmet verzückt hätten.

Das Beste des ganzen Abends war der Rücken vom Freilandschwein, tranchiert fast wie die Kalbssteaks im Zürcher «Sonnenberg» und von einem sehr charakteristischen Aroma, wie es nur bei einem glücklichen Tier möglich ist. Hier schimmerte durch, dass Chef Sandro Zimmermann unter anderem bei Vincent Klink in Deutschland gelernt hat. Hübsch und durchdacht auch das Peperoni-Prédessert: Auf einem leicht salzigen Schaum lag ein dezent gesüsstes Sorbet, bekrönt wurde das Ganze von Peperoniwürfelchen; sie erinnerten uns daran, dass dieses Gewächs eigentlich eine Frucht ist.

Angenehm der Petit Gâteau du Château, obschon der angekündigte flüssige Kern fehlte. Nichts zu mäkeln gabs dafür beim Honig-Törtli mit Meringue und Honig-Glace auf der Basis eines köstlichen Mürbeteigs.

Die Weinkarte setzt auf Regionales und Biologisches; etwas mehr Breite und Tiefe würde dem Angebot dennoch gut anstehen. Ein Kompliment zum Schluss an den freundlichen Service, der sein Metier wirklich versteht.

12/20 GaultMillau-Punkten:
Schloss Wartegg
Von Blarer Weg
9404 Rorschacherberg
Tel. 071 858 62 62
Täglich geöffnet
Visa, Mastercard Maestro und Postcard
www.wartegg.ch
 

Von UH am 26. Februar 2014 - 14:54 Uhr, aktualisiert 20. Januar 2019 - 17:42 Uhr