Seit einigen Monaten gibts einen guten Grund mehr, ins bekannteste St. Galler Weindorf, Balgach, zu reisen. Das Traditionshaus «Bad Balgach» hat sich herausgeputzt und wurde mit einem modernen Kubus ergänzt. Hier wirten die gebürtigen Rheintaler Martin Zeller und Eliane Würth.
Zeller ist noch keine 40 Jahre alt und schon weit herumgekommen in der Welt. Er arbeitete fast überall, wo die Sonne scheint: in Italien, im südlichen Afrika, in der Karibik, auf den Malediven.
In der Schweiz kochte er in Köbi Netts «Neubad» in St. Gallen und war zuletzt Chefkoch im Hotel Heiden im Appenzellerland. Nun ist für ihn offenbar Schluss mit dem Nomadenleben. Zeller gründet eine Familie und lässt sich im sonnenverwöhnten Balgach nieder.
Die Küche im «Bad Balgach» zeigt viele Facetten der kulinarischen Eindrücke, die Martin Zeller in seinen Lehr- und Wanderjahren rund um den Globus gewonnen hat. Dabei vergisst der Koch seine Rheintaler Wurzeln nicht. Wir starteten unser Essen mit einer angenehm kräftigen, aber nicht salzigen Rindsbouillon. Test bestanden.
Ein weiteres Suppen-Highlight: die Steinpilzcrème. Toll im Aroma, perfekt leicht in der Konsistenz. Im «Bad Balgach» wird währschaft Lokales oft mit international Leichtem kombiniert. Ein gelungenes Beispiel: Kalbshacktätschli mit Kartoffelpüree und Champagner-Rahmsauce.
Etwas verwirrend in der Aromen-Vielfalt schienen uns die Crevetten
mit marokkanischem Couscous-Curry-schaum. Die Kombination Maispoularde mit Limonen-Ravioli an Thai-Currysauce ging dann in die richtige Richtung.
Weniger ist manchmal mehr. Das tranchierte Filet vom Black-Angus-Rind auf Pfefferminzjus war schlicht ein Traum. Das Marktgemüse dazu war wirklich saisonal.
Die urchig-feinen Punsch-Zwetschgen zum Dessert bleiben uns in bester Erinnerung. Die Kombination mit Marroni-Mousse war allerdings erneut etwas gesucht. Die Vanille-Glace als klassischer Begleiter passte perfekt.
Gasthof Bad Balgach
Hauptstrasse 73
9436 Balgach