Wo haut eigentlich der Putz auf den Putz? Der Südtiroler Georg Putz, im Luzernischen ein gefragter Chef, ist in der «Krone» Nottwil sesshaft geworden. Er ist mit wenigen Köchen und vielen Lehrlingen so fleissig am Werk, dass einem Eintrag im roten Buch nichts im Weg steht.
Schon gar nicht, wenn die Jäger durch die Wälder ziehen. Gastgeber Mandi Kellers Vater gehört zur «grünen Truppe» und sorgt dafür, dass regelmässig einheimisches Wild in die «Krone»-Küche kommt.
«Jägertraum» heisst die spannendste Vorspeise. Und davon träumt der Waidmann: Hirsch-Carpaccio, Rehmousse, Rehterrine, Wildtrockenwurst, geschmorter Wildtaubenschenkel. Letzterer hat uns ziemlich imponiert, wohl wegen des kräftigen Portweingelees.
Genauso raffiniert der Hauptgang: «Arrostino» von Rehrücken und Wildschweinfilet. Putz verlässt sich darauf, dass beide in etwa den gleichen Garpunkt haben, «schweisst» sie mit feinem Speck zusammen und schneidet zweimal auf. Im ersten Gang gibts nebst Rotkraut, Marroni, Rosenkohl und Apfel Schupfnudeln oder Serviettenknödel dazu, im zweiten weisse Polenta.
Extraklasse sind wie immer bei diesem Chef die Saucen: Tannenschössli und Hagebutte in der ersten Runde, kräftiger Rotweinjus beim Nachschlag. Wetten, dass die Kasserollen für diese Power-Jus stundenlang auf dem Herd stehen?
Irgendwann ist die Jagdsaison auch in der «Krone» zu Ende. Aber Putz nicht am Ende seines Lateins. Zum «Arrostino» verbandelt werden dann einfach Kalbsfilet und Lammkarree. Von der Ente gibts ein spannendes Trio (geschmorte Keule, rosa Brust, Entenleberschnitzel), und Fischgerichte fehlen eh nie im Angebot: Balchen aus dem Sempachersee etwa, im Haselnusskleid an einem Weissweinschaum.
Oder eher gewagte Kombinationen: Zander und Tigerfisch an Speck-Weissweinsauce. Hervorragende Weinkarte mit 250 Positionen und freundlichen Preisen.
Gasthaus Krone
Oberdorfstrasse 14
6207 Nottwil